Die Rot-Eiche ist ein eindrucksvoller Baum. Und ein besonders resilienter: Sie kommt nämlich mit trockenen Standorten gut zurecht. Jetzt wurde sie von der Dr. Silvius-Wodarz-Stiftung zum Baum des Jahres 2025 gekürt.
Die Rot-Eiche stammt aus Nordamerika
Der offizielle Name Amerikanische Rot-Eiche deutet es schon an: Der Baum (Quercus rubra) hat seine ursprüngliche Heimat im Osten Nordamerikas. Dort kann man ihn überall sehen, am Rand von Prärien ebenso wie an der Küste. Und er ist es auch, der einen großen Teil zum „Indian Summer“ beiträgt, denn seine Blätter färben sich im Herbst in den herrlichsten Rot- und Orange-Tönen.
Seit 300 Jahren in Europa heimisch
In Europa wurde die Rot-Eiche vor etwa 300 Jahren angesiedelt. Anfangs stand sie vor allem in Parks, Botanischen Gärten oder war Teil prachtvoller Alleen. Holzwirtschaftlich genutzt wurde sie damals noch nicht. Heute ist das anders: Das Holz wird oft zu Möbeln, Fenstern und Dielenböden verarbeitet. Zu sehen ist die Rot-Eiche in allen Teilen Europas.
Auffällige Blätter
Der Baum wird bis zu 25 Meter hoch und kann dort, wo er frei steht, sogar noch größer werden. Jüngere Bäume haben eine Kegelform, ältere breiten sich weiter aus. Auffällig sind die großen, langstieligen, spitz gelappten Blätter. Die Rinde ist bei jungen Exemplaren eher glatt wie bei der Rotbuche. Erst nach über 30 Jahren bilden sich die senkrechten, parallel verlaufenden Rillen.
Blütezeit der Rot-Eiche ist etwa ab Anfang Mai. Dann kann man die männlichen Kätzchenblüten sehen, die in Büscheln von den Trieben hängen. Die weiblichen Blüten sind winzig und sitzen in den Blattachseln. Wenn sie empfängnisbereit sind, färbt sich ihr Stempel intensiv rot.
Früchte bilden sich erst bei älteren Bäumen
Wenn Sie im Wald wandern und unter einer Rot-Eiche Früchte sehen, dann ist dieser Baum nicht mehr jung: Bei freistehenden Bäumen dauert es 25, bei Wald-Bäumen sogar 50 Jahre, bis sie zum ersten Mal Früchte tragen! Die ovalen, bis zu drei Zentimeter langen Eicheln sitzen wie bei den heimischen Eichen in flachen Bechern.
Unempfindlich gegen Trockenheit
Weil sie Trockenheit gut verträgt und auch nicht empfindlich auf Streusalz reagiert, wächst die Rot-Eiche an vielen innerstädtischen Straßen und Alleen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird sie forstwirtschaftlich genutzt – meist in Mischbeständen mit Buchen, Bergahorn, Hainbuchen und Winter-Linden. Das passt zu ihrer ursprünglichen Heimat und außerdem erhöhen Mischbestände die Zahl der Insekten.
Der Baum kann Waldbrände stoppen
Eine Besonderheit ist, dass sie mit armen Böden gut zurechtkommt, was sie zu einem idealen Baum für die Renaturierung stillgelegter Tagebauten macht. Außerdem ist sie in ausgedehnten Kiefern-Kulturen, die auf sandigen Böden stehen, Waldbrände zu bremsen oder sogar zu stoppen. Das liegt daran, dass ihr Laub schwer entzündlich ist und die Ausbreitung des Feuers über die Baumkronen behindert.
Die älteste Rot-Eiche Deutschlands
Rot-Eichen können übrigens sehr alt werden. Die mit 250 Jahren wohl älteste Vertreterin in Deutschland steht im Schlosspark Dresden-Pillnitz – sie hat einen Stamm-Umfang von 5,40 Metern. Gar nicht weit entfernt, im (leider nicht öffentlich zugänglichen) Schlosspark von Nöthnitz, steht die mit einem Stammumfang von 6,84 Metern mächtigste Rot-Eiche, die allerdings „nur“ 175 Jahre alt sein soll. Eindrucksvoll ist auch das gewalttige Exemplar in der Karlsruher Weststadt: Sein Stammumfang beträgt stolze 6,17 Meter und der Baum soll 205 Jahre alt sein.
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