Vor ein paar Tagen habe ich im Grunewald neben einem Weg zarte viele weiße Blüten gesehen. Es war der Nickende Milchstern. Wie die Pflanzen dorthin gelangt sind, weiß ich nicht. Vielleicht sind sie (verbotenerweise) mal mit Gartenabfällen in den Wald gebracht worden. Auf alle Fälle aber scheinen sie sich dort wohlzufühlen.
Nickender Milchstern: Einwanderer aus Südeuropa
Ursprünglich stammt der Nickende Milchstern (Ornithogalum nutans) aus Südeuropa. Nach Mitteleuropa kam er in der Barockzeit als Zierpflanze. In der wilden Natur sieht man ihn eher selten (Tipp: Im Schlossgarten Paretz kann man ihn im April in großer Zahl sehen).
Verwandt mit dem Blaustern
Die Pflanze gehört zur Familie der Spargelgewächse und der Gattung der Milchsterne. Zu den Verwandten zählen zum Beispiel die Traubenhyazinthe, der Dolden-Milchstern, das Atlantische Hasenglöckchen und der Zweiblättrige Blaustern). Der Nickende Milchstern wird etwa 30 bis 50 Zentimeter hoch. Er hat lange, schmale Blätter. Im April bilden sich am blattlosen Stängel bis zu zwölf duftende weiße Blütensterne mit jeweils sechs Blütenblättern, die an der Hinterseite grün gestreift sind. Wenn Wind weht, erklärt sich der Name: Die Blüten bewegen sich dann leicht nickend hin und her. Bestäubt werden sie von Hummeln und unterschiedlichen Wildbienenarten.
Wenig Ansprüche an den Standort
Der Nickende Milchstern bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und hat eine Vorliebe für durchlässige, frische Böden, die auch mal trocken werden dürfen. Sobald die Pflanze verblüht ist, trocknen die Blätter aus und wenig später ist von ihr nichts mehr zu sehen. Große Ansprüche hat sie nicht, auch kalte Winter hält sie problemlos aus. Die Zwiebeln überdauern die Zeit im Boden.
Der Nickende Milchstern ist giftig
Wenn Sie den Nickenden Milchstern im Garten anpflanzen möchten (Zwiebeln bekommen Sie in guten Gartencentern), sollten Sie Handschuhe anziehen. Der namensgebende Milchsaft kann Hautirritationen verursachen. Auch die Zwiebeln enthalten giftige Glykoside. Das gilt aber für alle Milchstern-Arten.
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