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Park & Platz Wildes Berlin

Blaustern-Teppiche auf Berliner Wiesen

Einige Wiesen in Berlin sehen gerade so aus, als hätte jemand blaue Farbe über ihnen ausgekippt. Wenn man näher kommt, sieht man, dass dieses Meer aus zahllosen Blüten besteht: Zarte blaue Sterne, die dicht an dicht stehen – auf Plätzen, aber auch in der Berliner Natur. Weil es so lange kalt war, sind sie ein bisschen später dran, aber sobald der Blaustern (er heißt wirklich so) blüht, ist der Frühling wirklich da. 

Der Blaustern gehört zu den Spargelgewächsen

Man sieht es ihr nicht an, aber die Pflanze gehört zu den Spargelgewächsen. Er bildet die Unterfamilie „Scilla“, zu der etwa 70 Arten gehören. Einige davon sind einheimisch, andere aus Asien und Afrika eingebürgert. Die wohl bekannteste Art hierzulande ist der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia), der in vielen Gärten den Frühling einläutet. Und sich so wohl fühlt, dass er sich auch hinter dem Zaun vermehrt.

Azurblaue Teppiche

Bei den blauen Teppichen in den Parks hat aber vermutlich der Mensch mitgeholfen, der irgendwann im Herbst fleißig Blaustern-Zwiebeln in den Boden gedrückt hat. An anderen Stellen wächst die blaue Schönheit mit den spitz zulaufenden Blütenblättern ganz allein. Wenn sie verblüht ist, bilden sich dicke Kapseln, in denen bis zu 30 Samen heranwachsen.

Ameisen helfen bei der Verbreitung

Und um sich zu verbreiten, greifen die Pflanzen zu einem Trick: Die Samen haben ein Anhängsel, für das Ameisen eine große Vorliebe haben – sie schleppen beides in ihre Bauten, bringen aber die für sie unattraktiven Samen wieder nach draußen und tragen so mit dazu bei, dass die Blausterne irgendwann einmal dort auftauchen, wo man sie gar nicht erwartet hat. Teppiche bilden sie dann zwar wohl nicht, aber im Frühling ist ja jeder Farbtupfer hochwillkommen.

Blaustern: Nicht mit Leberblümchen verwechseln

Mit dem in Berlin sehr seltenen Leberblümchen kann man die Pflanze kaum verwechseln – das Leberblümchen ist zartlila und nicht blau und seine Sterne sind abgerundet statt spitz wie beim Blaustern. Die Blätter schließlich sind beim Blaustern lang, schmal und fleischig. Schön aber sind sie beide. Blau oder lila – egal: Hauptsache, das Wintergrau ist verschwunden.

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