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Anhängliche Frucht: die Klette

Auch wenn sich der Winter im Moment eher wie ein Frühling anfühlt – noch ist es in der Berliner Natur ziemlich kahl. Blumen? Fehlanzeige. Jedenfalls keine blühenden. Die Skelette von Blumen aus dem vergangenen Jahr aber kann man manchmal sehen. Ein Beispiel: die Klette.

Die Klette hakt sich an Kleidungsstücken fest

Die meisten Menschen begegnen ihr unfreiwillig – sie macht ihrem Namen nämlich alle Ehre und bleibt gern an Kleidungsstücken hängen. Ich hatte in einem dicken Strickpullover mal gleich mehrere, die sehr anhänglich waren. Auch Haustiere schleppen die Kletten oft mit. Die dazugehörige Pflanze – am bekanntesten sind die Große und die Kleine Klette – ist erstaunlich groß.

Kurioserweise kann  die Kleine Klette mit zwei Metern sogar größer werden als die große. Des Rätsels Lösung: Der Name bezieht sich auf die Größe der Blüten, die bei der Großen Klette einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern haben können.

Kugeln mit Widerhaken

Sehr anspruchsvoll ist die Pflanze nicht. Man sieht sie an Wegrändern, neben Zäunen, auf Brachflächen und an Ufern. Ihre Blütenkörbchen haben Ähnlichkeit mit Distelbüten. Bei der Großen Klette sind es Stachelkugeln, die oben mit lila-weißen Blüten besetzt sind. Bei der Kleinen sind die Kugeln eher eiförmig. Die Fruchtstände haben Widerhaken, die der Grund dafür sind, dass die Kletten überall hängen bleiben. Die Natur hat das so eingerichtet, um die Früchte zu verbreiten. Dabei ist die Klette so effektiv, dass sie von der Bionik zum Vorbild für den Klettverschluss genommen wurde.

Die Wurzel der Klette pflegt das Haar

Und die Pflanze, die zu den Korbblütlern gehört, kann noch viel mehr: Die Wurzeln der Großen Klette werden zu Öl verarbeitet – Klettenwurzelöl ist als Pflegemittel für die Haare bekannt. Die jungen Blätter kann man als Wildgemüse verwenden. Die Naturmedizin kennt die Wurzeln als „Radix Bardanae“ und nutzt sie gegen Magen-Darm-Beschwerden, Rheuma, Hauterkrankungen und zur Blutreinigung.

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