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Wehrhaft und mutig: Der Schwarze Moderkäfer

Der Käfer auf dem Foto sieht ein bisschen aus wie ein Skorpion. Wenn er sich bedroht fühlt, hebt er seinen Hinterleib nach oben. Und nicht nur das: Er öffnet auch noch seine Kieferzangen. Es ist ein Schwarzer Moderkäfer, der auch sonst beeindruckende Fähigkeiten hat.

Der Moderkäfer und seine Drohgebärden

Der etwa drei Zentimeter große Moderkäfer (Ocypus olens) ist mattschwarz und hat einen vergleichsweise großen Kopf. Am Ende des Hinterleibs trägt er einen hellen Saum und weiße Wehrdrüsen (auf dem Foto ganz gut zu sehen). Wenn sich ihm jemand auf weniger als 20 Zentimeter nähert, schleudert er ein sehr übel riechendes, ätzendes Sekret auf ihn. Den Fototermin ließ er allerdings über sich ergehen und wanderte nach einigen Drohgebärden davon.

Kräftige Kieferzangen

Es gibt noch einen weiteren Grund, dem Moderkäfer, der zur Familie der Kurzflügler gehört, nicht zu nahe zu kommen. Die Kieferzangen sind sehr kräftig, und er kann damit ordentlich zubeißen – so, dass es auch einem Menschen wehtut.

Lebensraum in feuchten Wäldern

Bevorzugter Lebensraum des Käfers sind feuchte Wälder mit morschem Holz und Laubblättern am Boden. Dort versteckt er sich tagsüber. Unterwegs ist er vor allem nachts (das Exemplar auf dem Foto war da wohl eine Ausnahme). Dann sucht er im Laub nach Nacktschnecken, Regenwürmern und Insektenlarven. Auch Aas verschmäht er nicht – deshalb bekam er seinen Namen.

Ein Käfer, der Kugeln formt

Sobald er ein Beutetier entdeckt hat, greift er es mit den Kiefernzangen an, hält es fest und beginnt, es mit den Kiefern zu zerkleinern. Dann nimmt er seine Vorderbeine zu Hilfe und dreht aus dem Brei eine große, weiche Kugel. Die kaut er weiter, bis sie zu einem wässerigen Brei geworden ist, den er herunterschlucken kann.

Moderkäfer-Larven leben räuberisch

Paarungszeit beim Moderkäfer ist im Herbst. Zwei bis drei Wochen später legt das Weibchen die Eier unter Steinen, Moos oder in Laubhaufen ab. Der Nachwuchs schlüpft etwa einen Monat später. Auch sie ernähren sich räuberisch. Sie lauern in Erdhöhlen auf Beutetiere, packen und zerteilen sie. Die Larven durchlaufen drei Stadien und verpuppen sich innerhalb von 150 Tagen.

Verwechseln könnte man den Schwarzen Moderkäfer mit dem Dunklen Raubkäfer. Allerdings hat der einen längeren Halsschild, kann nicht fliegen und ihm fehlt der helle Hautsaum.

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