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Warum die Aronia auch Apfelbeere heißt

Haben Sie schon mal etwas von der Apfelbeere gehört? Vermutlich kennen Sie sie eher unter ihrem botanischen Namen Aronia. Die schwarzen Kügelchen gelten als „Superfood“, und das ganz zu Recht.

Aronia: von Nordamerika und Russland nach Mitteleuropa

Ursprünglich stammt die Aronia aus dem östlichen Nordamerika. Anfang des 20. Jahrhunderts brachte sie der Botaniker Iwan Mitschurin nach Russland, von wo aus sie sich in ganz Europa verbreitete. Die anspruchslose Pflanze fühlt sich auch in unserem Klima wohl.

Wunderschöne weiße Blüten

Es gibt drei Aronia-Arten, von denen zwei – die Filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia) und die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) – für den Obstanbau interessant sind. Es sind Sträucher, die bis zu drei Meter hoch werden. Die Blätter sind oval mit einer kurzen Spitze. Im Mai bilden sich Dolden mit weißen Blüten, die jeweils fünf Kronblätter haben. Wer nicht genau hinschaut, könnte sie mit Apfelblüten verwechseln. Tatsächlich sind sie verwandt – beide gehören zu den Rosengewächsen (wie auch z.B. Quitte, Birne und Erdbeere).

Kleine Äpfel in Dunkelviolett

Nach der Blüte reifen die dunkelroten bis schwarzen Früchte heran. Auch sie haben Ähnlichkeit mit Äpfeln, sind aber mit maximal 1,2 Zentimetern Durchmesser deutlich kleiner. Das Fruchtfleisch ist rot gefärbt, innen sitzt außerdem ein Kerngehäuse, das ebenfalls an Äpfel erinnert. Um zu erkennen, ob die Beeren reif sind, können Sie eine davon durchschneiden und sehen, ob sie schon komplett violett durchgefärbt ist.

Geschmacksrichtung: sauer

Der Geschmack der Aronia ist allerdings nicht jedermanns Sache: Die frischen Früchte schmecken ziemlich sauer und man spürt ein pelziges Gefühl auf der Zunge (das kommt von den Gerbstoffen). Das ist der Grund, warum Aronia-Beeren in der Regel nicht frisch verzehrt, sondern zu Saft, Marmelade oder Gelee verarbeitet werden. Auch getrocknet kann man sie kaufen und dann wie Rosinen verwenden.
Aroniasaft ist säuerlich und fein-herb, er lässt sich auch gut mit Wasser zu einer leckeren Schorle verdünnen. In guter Qualität ist er nicht oder nur sehr wenig gesüßt.

Gesund und reich an Vitaminen

Die Früchte sind reich an Antioxidantien und an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden, außerdem enthalten sie Folsäure und Vitaminen wie Provitamin A, Vitamin B2, Vitamin K und Vitamin C. Eine Handvoll deckt zehn Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C! Auch Vitamin E ist enthalten, ebenso die Minteralstoffe Eisen, Kalium, Mangan und Zink. Und sie hat erstaunliche Heilkräfte: Studien zeigen, dass der Fruchtextrakt oxidativen Stress etwa nach Operationen oder Chemotherapien aufgrund seiner antioxidativen Wirkung reduziert.

Eine Besonderheit ist der hohe Anteil an Anthocyanen. Das sind die Pflanzenfarbstoffe, die für die rote, violette oder dunkelblaue Farbe von Blüten und Früchten zuständig sind. Sie gehören zu den Antioxidantien und schützen den Körper vor freien Radikalen. Auch auf die Gefäße und die Blutgerinnung sollen sie positive Einflüsse haben

Bio-Qualität bevorzugen

Menschen mit einem empfindlichen Verdauungssystem sollten erst einmal mit kleinen Mengen beginnen oder darauf verzichten, Aroniasaft auf nüchternen Magen zu trinken. Grund: Aronia enthält viel (natürliches) Sorbit und kann bei ihnen Bauchschmerzen verursachen. Wenn Sie Aronia-Produkte kaufen, sollten Sie aber darauf achten, Bio-Qualität zu wählen, denn in konventionellen kann der Gehalt an Schwermetallen erhöht sein.

Aronia für den Garten

Wenn Sie Aronia in Ihrem Garten anpflanzen möchten: Die Pflanze hat wenig Anspruch an ihren Standort und ist aufgrund ihres hohen Gehalts an Flavonoiden auch nicht empfindlich gegenüber Krankheiten. Sonne oder Halbschatten sind ihr am liebsten, sandige oder lehmhaltige Böden mag sie allerdings nicht so gerne. Gießen ist meist nicht nötig – es sei denn, es ist für längere zeit sehr trocken. Anfangs können Sie sie nach der Ernte etwas in Form schneiden, später braucht sie keinen Schnitt mehr. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend rot – ein wunderschöner Anblick! Tipp: Lassen Sie ruhig ein paar Früchte am Strauch. Vögel freuen sich über das zusätzliche Futterangebot.

Mit Frost hat die Aronia-Pflanze übrigens keine Probleme. Sie verträgt locker Temperaturen bis zu minus 35 Grad. Kaufen können Sie sie in guten Gartencentern oder im Internet (z.B. bei Biobaumversand, bei Rühlemanns oder bei der Baumschule Horstmann). Tipp: Setzen Sie die Pflanze am besten vor dem ersten Bodenfrost in die Erde (oder wieder ab März).

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