Es soll ja Leute geben, die keine Erdbeeren mögen. Nicht, dass mir schon welche begegnet wären, aber gehört habe ich davon. Diesen Leuten ist es dann auch vollkommen egal, dass jetzt die ersten Erdbeeren auf den Märkten zu kaufen sind, die innen schon so rot sind, wie Erdbeeren sein müssen.
Die Erdbeere und ihre kleine wilde Verwandte
Übertroffen wird der Geschmack der Erdbeeren nur noch durch den ihrer wilden Verwandten, den Wald-Erdbeeren. Deren Früchte sind zwar sehr klein, aber mit einer so wuchtigen Süße, dass man es kaum glauben kann. Damit will ich jetzt aber nicht von den großen Erdbeeren ablenken, denn auch sie schmecken so sehr nach Sommer, dass Widerstand absolut zwecklos ist.
Die Erdbeere ist gar keine Beere…
Übrigens ist der Name ErdBEERE eigentlich falsch, denn die Frucht zählt botanisch zu den Sammelnussfrüchten. Dasselbe gilt, wenn wir schon mal dabei sind, für Himbeeren und Brombeeren. Streng genommen sind die winzigen gelben Punkte auf den Erdbeeren die Früchte, das Rote darunter ist eine Scheinbeere.
Tiere sorgen für die Vermehrung
Die Natur hat sich dabei durchaus etwas gedacht: Tiere, die die Erdbeerfrucht fressen, scheiden später die gelben Punkte, Nüsschen genannt, wieder aus – sie sind unverdaulich. Und so verbreiten sich die Erdbeeren, die übrigens zu den Rosengewächsen gehören. Sollte eine Erdbeere am Stängel bleiben, vertrocknet sie irgendwann und die Nüsschen fallen ab. Für die Pflanze sind sie wichtiger als die Erdbeeren. Mensch und Tier sehen das natürlich anders.
Pur oder als leckere Zutat genießen
Die Erdbeere, die schon in der Steinzeit als leckeres Obst bekannt war, ist sehr vielseitig verwendbar. Am besten schmeckt sie natürlich, wenn man sie direkt von der Pflanze abpflückt und noch sonnenwarm in den Mund steckt. Aber als Zutat für Obstkuchen, Salate, Desserts (mit oder ohne Schlagsahne) oder Bowle ist sie auch nicht zu verachten. Kenner schwören außerdem auf die Variante, in der eine Erdbeere in flüssige Schokolade getaucht wird…
Paradiespflanze mit vielen Vitaminen
Kein Wunder, dass die Erdbeere in der christlichen Kunst als Paradiespflanze galt. Und gesund ist sie auch noch: Sie enthält reichlich Vitamin C, dazu noch Vitamin A, B2 und B3, Folsäure, Vitamin E und Vitamin K. Allerdings sollte man möglichst einheimische Früchte kaufen, am besten aus Bio-Anbau, denn importierte Erdbeeren sind manchmal stark pestizidbelastet.
Begegnung mit dem Erdbären
Kaufen kann man Erdbeeren überall – zum Beispiel im Spargelhof Jakobs in Schäpe (Brandenburg), wo ich im vergangenen Sommer eine Begegnung mit einem echten Erdbären hatte (siehe Foto)… Man sollte aber darauf achten, die Früchte bald zu genießen, denn sie halten sich nicht lange. Kräftig waschen sollte man sie nicht, denn sie nehmen Wasser auf und zerfallen leicht.
Die Erdbeere und das Fingerkraut
Übrigens: Wer in der Natur unterwegs ist, stößt manchmal auf Pflanzen, die Erdbeeren sehr ähnlich sehen. Es könnten die Scheinerdbeere oder das Erdbeer-Fingerkraut sein. Rote Früchte tragen sie allerdings nicht. Das schaffen nur die echten Erdbeeren.
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