Wenn Stare fliegen, malen sie wahre Kunstwerke in den Himmel. Wie dunkle Wolken ballen sie sich zusammen, lösen sich wieder voneinander, um eine neue Wolke zu bilden. Einzelgänger sind diese Vögel also wahrlich nicht. Manchmal sind 15.000 und mehr von ihnen zusammen unterwegs, und wer sie am Himmel über Berlin sieht, der bleibt erst einmal stehen.
Starenwolke am Himmel
Die Starenwolke ist eine kluge Taktik, um sich vor Greifvögeln zu schützen. Wenn eine so große Gruppe zusammen ist, kann ein Angreifer nämlich nur schwer ein einzelnes Tier fassen. Ähnliches Verhalten kennt man in der Natur auch von Fischschwärmen. Es ist erstaunlich, wie synchron sich die Stare am Himmel bewegen. Manchmal bilden sie Formationen, die an den Rüssel eines Tornados erinnern.
Der Star und seine gemeinsame Suche nach Schlafplätzen
Wie gesellig die Vögel sind, merkt man nicht nur, wenn man manchmal dichtbevölkerte Stromleitungen sieht, sondern oft auch, wenn man abends unterwegs ist. Denn Stare suchen gemeinsame Schlafplätze, und das sind häufig hohe Bäume. Mit mächtig viel Krach fliegen sie die Plätze an, ein lautstarkes Schauspiel, das man zum Beispiel von Juni bis Oktober nahe des Berliner Doms oder in der Moorlinse Buch beobachten kann. Manchmal suchen sich die schwarzglänzenden Vögel mit den weißen Punkten ausgerechnet einen Baum im Hinterhof eines Wohnhauses als Schlafplatz aus, was die Tierliebe der Anwohner auf eine harte Probe stellt.
Stimmstark und einfallsreich
Das Gesangstalent der Stare ist eindrucksvoll. Denn sie haben nicht nur ihren eigenen Ruf mit Pfeif-, Schnalz- und Zischlauten, sondern können auch andere Stimmen nachmachen. Das gilt nicht nur für Vogelstimmen, auch Hundegebell und sogar Handy-Klingeltöne können sie imitieren!
Eigentlich ist der Star ein Zugvogel, aber in milden Wintern bleiben viele Tiere in Deutschland. In diesem Jahr wurden in Berlin bei der Stunde der Wintervögel immerhin 681 Stare gezählt. Übrigens sind die Vögel nicht immer gesellig: Während der Brutzeit bevorzugen sie die Zweisamkeit.
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Autorin: Silke Böttcher