In Japan ist die Kirschblüte ein Ereignis. Eine Zeit, in der die Menschen zu Millionen zusammenkommen, um unter den Bäumen große Feste zu feiern. „Hanami“ („Blüten angucken“) heißt diese Tradition, die ich nur zu gut verstehen kann. Denn blühende Kirschbäume sind wirklich eine Pracht.
Kirschblüten in Rosa und Weiß
Bei uns im Garten steht eine Zierkirsche, die vor einigen Tagen ihre ersten rosafarbenen Knospen geöffnet hat (Foto) – ein traumhafter Anblick. Wie schön aber muss es sein, wenn ganz viele Bäume blühen! Beim Kirschblütenfest in den Gärten der Welt in Marzahn kann man das jetzt erleben.
Spannendes Programm in den asiatischen Gärten
Übrigens nicht nur im Japanischen Garten. Auch der Chinesische und der Koreanische „Seouler Garten“ sind beteiligt. Und natürlich auch die Bäume auf der Kirschblütenwiese mit ihren wunderschönen rosafarbenen, weißen und purpurnen Blüten.
Tanz, Percussion und Kampfkunst
Verbunden wird das Fest am 12. April mit chinesischem Tanz (12.15 Uhr) und chinesischer Musik (13.10 Uhr), Koreanischem Tanz (13.40 und 13.50 Uhr), Taekwondo-Vorführungen (14 Uhr), Koreanischer Musik (14.20 Uhr), Taiko-Trommelklängen (15.05 Uhr), japanischen Volksliedern (15.25 Uhr), japanischer Kampfkunst (15.55 Uhr) und japanischer Musik (16.10 Uhr) – jeweils auf den Länderbühnen.
Wenn Comicfiguren zum Leben erwachen
Wer durch die Gärten spaziert, dem könnten unterwegs phantasievoll geschminkte und verkleidete Wesen begegnen. Sie sind Teilnehmer des sogenannten Cosplay-Wettbewerbs, bei dem man Charaktere aus Comics oder Filmen darstellt. Rosa Haare und eindrucksvolle Kostüme begeistern nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Zuschauer.
Tanzdrachen auf der Konfuziuswiese
Auf der Wiese zwischen Spielplatz und Schwingern kann man japanischen Stockkampf und Kendo sehen und traditionelle Windspiele basteln, auf der Konfuziuswiese Tanzdrachen zusehen und Anleitung in Sachen Tai-Chi bekommen. Im Eingangsbereich am Haupteingang schließlich erklingt zwischen 13 und 16.30 Uhr einmal pro Stunde Trommelpercussion.
Abgerundet wird das Fest von einem Markt mit asiatischem Handwerk und mit passenden Speisen – für das echte Hanami-Gefühl.
Süß-, Sauer- und andere Kirschen
Übrigens gibt es unzählige verschiedene Kirschbäume, die alle zur Familie der Rosengewächse (Prunus) gehören. Die bekanntesten sind natürlich die Sauerkirsche (sie blüht weiß), die Süßkirsche (auch als Vogelkirsche bekannt und ebenfalls weiß blühend mit rötlichen Kelchblättern). Die Traubenkirsche, die ihren Namen dem traubigen Blütenstand verdankt (weiße Blüten), die ähnliche Lorbeerkirsche, die Kirschpflaume mit kleinen weißen Blüten und natürlich die Japanische Blütenkirsche, die als Zierpflanze in vielen Gärten und Parks steht, trägt zartrosafarbene Blüten (und wem jetzt die Kornelkirsche einfällt: Die gehört zu den Hartriegelgewächsen, blüht gelb und bildet dunkle Früchte, die man essen kann). Wildkirschen gibt es natürlich auch, darunter die Wildform der Süßkirsche.
Kirschblüte: Es dauert nur ein paar Tage
Die Kirschbäume blühen, jeder für sich, immer nur ein paar Tage – sie sind ein Sinnbild der Vergänglichkeit. Es dauert nicht lange, bis sich unter den Bäumen dicke Teppiche in Rosa und Weiß bilden. Auch das ist ein wunderschöner Anblick. Also bitte den Rechen einschließen und die Sicht ein paar Tage lang genießen…
Kirschblütenfest in den Gärten der Welt – Infos
Adresse: Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, Bushaltestelle Gärten der Welt (Buslinien 195, 197), sowie Kienberg/Siegmarstraße (S5 Wuhletal/Bus 291). Hinweis: Es gibt nur wenige Parkplätze, bitte möglichst mit Bus oder Bahn kommen.
Termin: 12. April, 12 bis 17 Uhr
Eintritt: 7, erm. 3,50 Euro