Wer dieser Tage Menschen mit Korb durch den Wald spazieren sieht, sollte sich nicht wundern. Es sind Pilzesammler, die etwas wissen, was nicht jedem bewusst ist: Ihre Lieblings-Delikatesse wächst auch im Winter. Jedenfalls manche Sorte. Tatsächlich brauchen einige Pilze die Kälte, um kurz danach Fruchtkörper auszubilden. Andere tragen ihre bevorzugte Jahreszeit sogar im Namen: Frostschneckling, Winterhelmling oder Schneepilz. Mehr über Pilze im Winter.
Pilze im Winter: Der Austernseitling gehört dazu
Ein Winterpilz, den ich mal gesehen habe, ist der Austernseitling. Das war allerdings im Darßwald, und das Exemplar war so makellos, das ich es stehen (oder besser gesagt: am Baum „kleben“) gelassen habe. In Berlin ist mir der Austernseitling bisher leider noch nicht begegnet. Er wächst an den Stämmen von Laubbäumen und braucht Kälte für die Bildung seines Fruchtkörpers. Den Austernseitling kann man gezüchtet auch im Supermarkt kaufen, er ist ein guter Speisepilz.
Winterpilz heilt grippale Infekte
Viele essbare Winterpilze gibt es nicht. Der Samtfußrübling (auch Winterpilz genannt) gehört dazu – er ist als Heilmittel gegen grippale Infekte bekannt und soll sogar das Wachstum von Tumoren hemmen – und das Judasohr.
Pilze – mehr Tier als Pflanze
Irgendwo habe ich gelesen, dass Pilze enger mit Tieren verwandt sind als mit Pflanzen. Was unter anderem daran liegt, dass beide organische Nährstoffe zu sich nehmen und Pilze anders als Pflanzen nicht zur Photosynthese fähig sind. Insgesamt sind Pilze eine Wissenschaft für sich, und man könnte Romane über sie schreiben. Sie sind wichtig für das Wachstum vieler Pflanzen, andere Arten sorgen dagegen dafür, Bäume zu zersetzen. Einige sind Schädlinge, die Pflanzenkrankheiten auslösen. Es gibt Pilze, die für die Produktion von Hefen für Bier, Wein und Backwaren genutzt werden, und auch für Sauermilchprodukte und Käse werden Pilze eingesetzt. Selbst einige Medikamente enthalten Bestandteile von Pilzen, etwa Penicillin.
Pilze im Winter: Meist nur zum Anschauen
Die meisten Pilze, die man im Winterwald sieht (auf dem Boden oder an Bäumen), sind eher etwas zum Anschauen und Freuen – essen kann man sie nicht. Und wie gut einige von ihnen mit Frost umgehen, sieht man auf dem Foto: Sie schmücken sich einfach mit einer Schneehaube…
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