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Baumpilze – Kletterkünstler im Wald

Wer der Meinung ist, dass Pilze immer auf der Erde wachsen, der sollte sich mal in den Berliner Wäldern umgucken. Da gibt es wahre Kletterkünstler: Baumpilze, die wie Teller am Stamm hängen, sich in Baumritzen drängen oder auf alten Ästen thronen. Und manche davon sind echte Schönheiten – jedenfalls für Pilz-Fans wie mich.

Baumpilze – von durchscheinend bis steinhart

Im Herbst habe ich schneeweiße, durchscheinende  Exemplare gesehen, die hoch oben auf einem dicken Ast saßen (siehe Foto). Wiederum andere sind so fest, dass sie sich selbst fast wie Holz anfühlen. Es gibt Arten, die kaum größer sind als ein Daumennagel, und andere, die mit einem Wagenrad mithalten können.

Schön, aber manchmal schädlich

Sehr häufig ist der Rotrandige Baumschwamm, den man an seiner schwarzgrauen oder rotbraunen Oberfläche gut erkennen kann und der auch als Fichtenporling bezeichnet wird, weil er eine Vorliebe für Fichten hat. Auch der Birkenporling trägt seinen bevorzugten Wirt schon im Namen. Er klebt wie ein flaches Kissen waagrecht am Baum und macht das Holz brüchig.

Das Hühnchen des Waldes

Zu den schönsten Baumpilzen gehört für mich die Schmetterlingtramete, die schwarz-weiß gestreift ist und einen welligen Rand hat. Sie wächst meistens auf Baumstümpfen, Holzstapeln oder Totholz.  Berühmter, wenn auch seltener, ist der Hallimasch, der einerseits ein Speisepilz ist, andererseits aber die Bäume, die er besiedelt, zerstört – er infiziert die Wurzeln und lässt sie absterben. Ähnliches gilt für den Schwefelporling, der allerdings meist alte oder geschädigte Bäume befällt. Weil er gegart nach Hühnchen schmeckt, wird der Schwefelporling in England auch „Chicken of The Woods“ (Waldhühnchen) genannt.

Baumpilze von Hallimasch bis Zunderschwamm

Waldhühnchen, Hallimasch oder Zunderschwamm – es ist unglaublich, wie viele und unterschiedliche Baumpilze es gibt!

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2 Antworten auf „Baumpilze – Kletterkünstler im Wald“

Hallo Silke,

danke für diesen hochinteressanten Artikel. Ich traue mich ja nicht an „wilde“ Pilze ran, weil ich mich nicht auskenne, aber interessant sind sie allemal. Die Schmetterlingstramete wird übrigens in der TCM als Heilpilz verwendet. Sie hat unter anderem eine immunstärkende Wirkung. Wusste ich bis vor kurzem auch noch nicht. Dein Blog ist wirklich toll, lehrreich und spannend zugleich. Kompliment!

Liebe Grüße,
Doris

Liebe Doris, danke für das Kompliment! Es macht unglaublichen Spaß, über Natur zu schreiben – und natürlich noch viel mehr, wenn sich die Leser darüber freuen. Das mit der Schmetterlingstramete in Verbindung mit TCM wusste ich gar nicht, das ist ein spannendes Thema.
Liebe Grüße von Silke

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