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Scharbockskraut: Gelbe Sterne im Frühlingswald

Allzu viel Farbe gibt es ja im Moment noch nicht in der wilden Natur. Und da kommt das Scharbockskraut gerade richtig: Gelbglänzende Sterne, die zwischen knallgrünen Blättern hervorschauen und im lichten Wald kaum zu übersehen sind. Die Pflanze wächst dort, wo es ein bisschen feucht ist, an Bäumen und im Gebüsch.

Das Scharbockskraut und die Sonne

Dass die Blüten des Scharbockskrautes so glänzen, ist von der Natur so vorgesehen: So können sie das Sonnenlicht besonders gut aufnehmen. Außerdem ist die Farbe ein Signal für Insekten, die die Blüten bestäuben sollen. Gegen drohende Kälte schützt sich die Pflanze, indem sie die Blüten bei Dunkelheit schließt.

Vitamin C gegen Skorbut

Seinen Namen verdankt das Scharbockskraut seinem hohen Gehalt an Vitamin C, weshalb die Pflanze früher als Mittel gegen die Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut eingesetzt wurde. Ein Leiden, das man damals als „Scharbock“ bezeichnet hat. Die Blätter des Scharbockskrautes wurden zu einem herben, leicht scharf schmeckenden Salat verarbeitet – vor der Blüte, denn sobald die gelben Sterne aufgetaucht sind, beginnen die Blätter bitter und unangenehm scharf zu schmecken, und dann enthalten sie das Gift Protoanemonin, das Magenprobleme verursacht.

Eine der ersten Blüten im Wald

Das Scharbockskraut gehört wie das Buschwindröschen zu den ersten Blüten im Frühlingswald – aus gutem Grund: Es muss das Licht ausnutzen, denn sobald die Bäume belaubt sind, wäre es im Wald zu dunkel für sie.

Vermehrung (nicht nur) durch Insekten

Eine Pflanze, die so früh im Jahr blüht, muss in die Trickkiste greifen, um ihre Bestäubung zu sichern – manchmal gibt es nämlich noch gar nicht viele Insekten. Deshalb kann sich das Scharbockskraut auch ohne sie vermehren. Es bildet Wurzelknöllchen, die als Stärkespeicher dienen, und sogenannte Brutknöllchen in den Blattachsen, aus denen sich neue Pflanzen bilden.

Im Frühsommer verschwindet das Scharbockskraut

Sobald es im Wald dunkel wird, ist die Saison für das Scharbockskraut , das von März bis etwa Mai blüht, zu Ende. Dann verwelken die oberirdischen Teile der Pflanze und die Wurzelknollen warten unter der Erde auf das nächste Frühjahr.

Weitere Frühlingsboten:

Winterling

Schneeglöckchen

Leberblümchen

Blaustern

 

 

 

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