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Warum das Springkraut auch „Rühr-mich-nicht-an“ heißt

Bei manchen Pflanzen werden auch sehr erwachsene Leute manchmal wieder zu Kindern. Das Springkraut ist ganz definitiv eine davon. Den Grund dafür sehen Sie oberhalb der Blüte auf dem Foto, das ein Großes Springkraut zeigt: Ein gurkenähnliches Etwas, das, wenn es dick genug ist, auseinanderspringt, wenn man draufdrückt.

Das Große Springkraut und seine Verwandten

Der Zuname „Großes“ ist wichtig, denn in Berlin und Brandenburg gibt es drei Arten, und das Große ist das weitaus seltenste. Häufiger sind das Kleine (mit deutlich kleineren, blassgelben und unauffälligeren Blüten) und das  Indische Springkraut, ein Gewächs mit wunderschönen rosafarbenen Blüten, das als Einwanderer (aus Indien, daher der Name) allerdings so invasiv ist, dass es bekämpft werden muss: Es verdrängt andere Pflanzen.

Große Blüten mit kleinen roten Punkten

Diese Geschichte hier aber befasst sich mit dem Großen Springkraut, das anders als die übrigen Verwandten in Mitteleuropa heimisch ist. Das Gewächs kann einen Meter hoch werden, das Spektakulärste aber sind die hängenden Blüten mit ihrem spitzen, gebogenen Sporn. Wer genau guckt, entdeckt kleine rote Punkte an der gelben Blüte.

Vorliebe für schattige Wälder

Sehen kann man die in Berlin nicht allzu häufige Pflanze in feuchten, schattigen Wäldern.  Vielleicht sind die Blüten deshalb so knallgelb – diese Farbe fällt auch in der Dunkelheit gut auf. Insekten wie Hummeln  kümmern sich um die Bestäubung.

Das Große Springkraut und seine Früchte

So spektakulär wie die Blüten sind auch die Fruchtstände. Sie sind oval, sehen ein bisschen aus wie Gurken und sind zum Bersten mit Zellsaft gefüllt. An einigen Punkten gibt es Sollbruchstellen – sobald jemand die reife Frucht berührt, platzt sie genau dort auf und entlässt die Samen, die in hohem Bogen einige Meter weit in die Umgebung fliegen. Womit dann auch geklärt wäre, warum das Große Springkraut auch „Rühr-mich-nicht-an“ genannt wird. Auch das Kleine Springkraut arbeitet mit diesem Prinzip. Kinder (und nicht nur sie) lieben das Spiel mit dem „Gurken-Drücken“, das mindestens so viel Spaß macht wie das Zertreten von Knallerbsen. Wetten?

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