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Die Ambrosia blüht: Vorsicht, Pollengefahr!

Es gibt Pflanzen, denen man in der Berliner Natur besser nicht  begegnen sollte. Eine davon ist das Beifußblättrige Traubenkraut (Foto), das ganz und gar harmlos aussieht, aber so gefährlich ist, dass es in Berlin sogar ein Aktionsprogramm gegen die Pflanze gibt. Bekannter ist das Gewächs als Ambrosia. Und was es so gefährlich macht, sind seine extrem aggressiven Pollen.

Ambrosia: Milliarden Pollen aus einer einzigen Pflanze

Bis zu eine Milliarde Pollen (!) können die unzähligen Blüten einer einzigen Pflanze produzieren. Bei Allergikern reichen schon sechs Pollen, um zu reagieren – auf Ambrosia reagieren 80 Prozent aller Allergiker empfindlich. Die Allergene der Pflanze sind so aggressiv, dass sogar Nicht-Allergiker eine Überempfindlichkeit gegen die Pollen entwickeln können.

Ambrosia – Einwanderin aus Nordamerika

Ursprünglich kommt die Ambrosie aus Nordamerika – vor einigen Jahren sind einige Arten nach Deutschland eingewandert. Und allesamt sind sie hochallergen. In diesem Jahr blüht die Ambrosie etwas später als sonst. Die schlechte Nachricht: Es geht gerade los. Mitte August ist die Hauptflugzeit der Pollen. Die gute Nachricht: Seit einigen Jahren wird in Berlin einiges gegen die Pflanze getan.

Ähnlichkeit mit dem Beifuß

Ambrosia wächst gerne auf sonnigen Brachflächen, auf denen wenig wächst. Sie wird zwischen zehn Zentimeter und 1,50 Meter hoch, die Blätter sind gefiedert, die unzähligen Blüten in Trauben angeordnet. Insgesamt hat die Pflanze Ähnlichkeit mit dem heimischen Beifuß. Aber einige Unterschiede gibt es: Die Blattunterseiten sind beim Beifuß silbrig-weiß und bei der Ambrosia grün, und außerdem duftet der Beifuß im Gegensatz zur Ambrosia aromatisch. Der Pflanzenspross der Ambrosia ist behaart (Beifuß: unbehaart) und färbt sich nach starker Sonneneinstrahlung rot. Eine sehr gute Möglichkeit, die beiden Pflanzen zu unterscheiden, gibt es im Botanischen Garten: Ganz in der Nähe des Duftgartens wurden einige Exemplare der Ambrosia neben Beifußpflanzen gesetzt – ein Projekt zur Erforschung, das immer dann aufhört, wenn die Ambrosia vor der Blüte steht. Wenn man beide Pflanzen nebeneinander sieht, kann man sie leichter unterscheiden.

Aktionsprogramm gegen die Ausbreitung der Pflanze

2009 wurde in Berlin das Aktionsprogramm von der FU Berlin, den Senatsverwaltungen für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz sowie Stadtentwicklung und dem Pflanzenschutzamt Berlin gegründet, um die Ausbreitung der Ambrosia zu verhindern. Unter www.fu-berlin.de/ambrosia gibt es Informationen über das einjährige Gewächs, dessen Samen bis zu 40 Jahre lang keimfähig bleiben können.

Beim Vogelfutterkauf auf Ambrosia-freie Körnermischungen achten

Und man erfährt, was man selbst tun kann, um die Ausbreitung zu verhindern. Zum Beispiel im Winter darauf achten, dass das Vogelfutter Ambrosia-frei ist (sollte auf der Packung stehen). Vogelfutter ist tatsächlich eine der Hauptursachen für die Verbreitung! Wer eine Ambrosia entdeckt, sollte den Fund melden, die Pflanze mitsamt Wurzeln ausreißen (bitte Handschuhe und während der Blühzeit eine Feinstaubmaske tragen!) und im Hausmüll (nicht im Kompost oder Biomüll) entsorgen.

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