Fieberkraut und Gottesgnadenkraut sind nur zwei der Spitznamen, die die Pflanze auf dem Foto im Laufe der Jahrhunderte bekommen hat. Heute kennt man sie als Tausendgüldenkraut. Wer das Gewächs einmal gesehen hat, vergisst es nicht mehr, denn seine wunderschönen zartrosafarbenen Blütensterne sind sehr auffällig. In der Natur in Berlin sieht man das kniehohe Enziangewächs, das gerade blüht, leider nur selten – mir ist einmal eine Pflanze an einer sonnigen Stelle im Grunewald begegnet.
Sonnenanbeter mit Heilkräften: das Tausendgüldenkraut
Tausendgüldenkraut liebt Wärme und steht deshalb oft auf Trockenhängen und Lichtungen, aber auch auf leicht feuchten Wiesen. Seinen botanischen Namen Centaurium könnte es den lateinischen Worten centum (hundert) und aurum (Gold) verdanken, es ist aber auch möglich, dass er vom heilkundigen Centauren Cheiron abgeleitet ist. Die erste Version würde auch den deutschen Namen erklären. Wie aus der Hundert eine Tausend wurde, lässt sich vielleicht mit der Bedeutung des Tausendgüldenkrautes als Heilpflanze erklären. Hippokrates kannte die Pflanze und schätzte sie sehr. Irgendwo habe ich gelesen, dass das Kraut mal einen reichen Mann vom Fieber geheilt haben sollte – zum Dank schenkte er den Menschen, die ihm die Pflanze gegeben hatten, tausend Gulden.
Eine Verwandte des Enzians
Die Heilkräfte des Tausendguldenkrautes sind vielfältig. Es soll appetitanregend wirken (ähnlich wie der verwandte Enzian), das Verdauungssystem stärken, gegen Gallensteine, Fieber und Nervenschwäche helfen, Wunden heilen und den Kreislauf stärken. Als Centaury gehört es zu den Bachblüten. Bevor Sie jetzt aber loswandern, um Tausendgüldenkraut zu suchen: Die Pflanze ist so selten, dass sie unter strengem Schutz steht. In Kräuterläden kann man sie aber als Teemischung kaufen.
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