Wenn SIE blüht, dann ist der Sommer wirklich endgültig vorbei. Denn die Herbstzeitlose trägt ihre Jahreszeit sogar im Namen. Im Botanischen Garten kann man sie sehen, gelegentlich auch in privaten Gärten. Und mit etwas Glück kann man ihr auch in Brandenburgs wilder Natur begegnen.
Die Herbstzeitlose und der Krokus
Wenn sie nicht jetzt blühen würde, könnte man die Herbstzeitlose mit ihren länglichen, zartrosafarbenen Blütenblättern glatt für einen Krokus halten. Aber diese Pflanze hat sich nicht in der Jahreszeit geirrt – sie trägt ihren Namen nicht ohne Grund: Sie blüht sozusagen außerhalb der „normalen“ Blütezeit von Pflanzen (im September und Oktober), ist also zeit-los.
Blüten, aber keine Blätter
Und das ist nicht das einzige Ungewöhnliche an der Herbstzeitlose. Zum Beispiel sieht man keine Blätter, wenn sie blüht. Die sind dann dafür im Frühling da. Und im Sommer tauchen dann auch die Fruchtknoten auf, in denen kleine braune Samen heranwachsen.
Hochgiftige Pflanze
Der Herbstzeitlose, die auf feuchten Wiesen wächst, sollte man mit Vorsicht begegnen, denn sie ist ziemlich giftig. Wenn sie im Frühling ihre Blätter bildet, dann steht auch der Bärlauch im Wald, und seine Blätter sehen sehr ähnlich aus. Wer nicht aufpasst (der Bärlauch riecht sehr intensiv nach Lauch, darauf sollte man achten), kann sich vergiften. Die Herbstzeitlose enthält Colchicin, und zwar in allen Teilen. Und das ist so giftig, dass eine hohe Dosis sogar tödlich sein kann! Auch für Tiere ist die Herbstzeitlose gefährlich.
Die Herbstzeitlose hat Heilkräfte
Umso überraschender ist es, dass die Pflanze, die zu den Schwertliliengewächsen gehört, gleichzeitig erstaunliche Heilkräfte hat. In der Homöopathie und Naturheilkunde wird sie gegen Magenprobleme, Gicht, Herzbeschwerden und sogar Krebs eingesetzt – die Mittel sind allerdings aus gutem Grund verschreibungspflichtig.
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