Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der ein Baum ins allgemeine Interesse rückt: die Fichte. Sie gehört zu den beliebten Kandidaten für den Weihnachtsbaum. Zu erzählen gibt es über den Baum, der auch in der Natur in Berlin wächst, aber noch viel mehr.
Stattlicher Baum: die Gemeine Fichte
Bis zu 600 Jahre alt kann die Gemeine Fichte (sie war übrigens Baum des Jahres 2017) werden und mehr als 40 Meter hoch. In Europa kann nur noch die Weißtanne in Sachen Größe mit ihr mithalten. Eindrucksvoll sind ihre ausladenden Wurzeln, die sie dort bilden, wo der Boden nass ist. Sie können Temperaturen bis beinahe minus 30 Grad ertragen. Deshalb wächst sie auch in kälteren Regionen.
Ein Baum mit spitzen Nadeln
Wer schon mal eine Fichte mit Kerzen und Strohsternen geschmückt hat, der kennt eine sehr typische Eigenschaft des Baumes: Die Nadeln sind sehr spitz. Und fallen schnell ab – manche Fichte ist kurz nach Neujahr schon kahl. Beim Baum in der Natur können die einzelnen Nadeln bis zu sieben Jahre alt werden!
Spektakuläre Blüten
Es wäre schade, wenn man sich nur in der Adventszeit mit der Fichte beschäftigen würde. Im Frühjahr nämlich bildet der Baum zarte Blüten. Die männlichen sind hellbraun, die weiblichen bilden Zapfen, die anfangs aufrecht stehen und nach der Befruchtung an den Ästen herunterhängen.
Der Unterschied zwischen Fichte und Tanne
Eines soll an dieser Stelle noch geklärt werden: Das, was man im Wald gemeinhin als Tannenzapfen bezeichnet, sind in Wirklichkeit Fichtenzapfen. Tannenzapfen fallen nämlich schuppenweise vom Baum, die Früchte der Gemeinen Fichte als Ganzes. Die Samen, die zwischen den Schuppen stecken, tragen zarte Flügel, die für die Verbreitung sorgen. Und wenn wir schon mal dabei sind: Wer Tanne und Fichte unterscheiden will, der muss nach oben gucken: Die Zapfen der Fichte hängen von den Zweigen herab, bei der Tanne stehen sie aufrecht auf den Ästen. Einen weiteren Unterschied kann man fühlen, was das Sprichwort „Die Fichte sticht, die Tanne nicht“ beweist.
Die Gemeine Fichte wird als Holzlieferant genutzt, ihre Nadeln in der Parfümindustrie. Und die jungen Triebe des Baumes kann man essen. Bekannter aber ist die Wirkung der ätherischen Öle der Fichte bei Husten und Bronchitis.
Umweltverschmutzung macht der Fichte zu schaffen
Die größten Probleme der Fichte sind die Luftverschmutzung und der saure Regen. Die Bäume verlieren ihre Nadeln und werden anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer oder den Buchdrucker. In einigen Gebieten zum Beispiel des Harzes, gibt es ganze Waldstücke, die abgestorben sind.
Berühmte Wurzelfichte
In der Märkischen Schweiz stehen die Überreste einer sehr berühmten Fichte: Die Wurzelfichte war 180 Jahre alt und 35 Meter hoch. Aber sie ist nicht an der Umweltverschmutzung gestorben: Am 18. Januar 2007 wurde sie beim Orkan Kyrill gefällt. Spektakulär ist sie aber immer noch, denn ihre mächtigen Wurzeln blieben stehen.
Gemeine Fichte und Riesentanne
Übrigens: Der Weihnachtsbaum, der im Advent vor dem Bundestagsgebäude stehen wird, ist keine Fichte, sondern eine Colorado-Tanne. Sie ist zehn Meter hoch und stammt aus der Lausitz. Am Samstag (23. November) wird sie aufgestellt und geschmückt.