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Artischocke: Heilpflanze mit lila Blüten

Immer mal wieder finden auch kultivierte Pflanzen ihren Weg in diesen Blog – die Artischocke ist eine davon. Es ist ein besonderes Gewächs mit spektakulären, riesigen Blüten. Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeergebiet und soll sogar schon Gelehrten wie Plinius bekannt gewesen sein. Und schon im ersten Jahrhundert n.Chr. sollen die Menschen begonnen haben, die Pflanze anzubauen.

Die Artischocke trägt Dornen

Bis zu zwei Meter hoch wird die Artischockenpflanze, die zu den Korbblütlern gehört. Sie trägt lange, gefiederte Blätter mit Dornen, das Spektakulärste aber sind die Blüten. Sie füllen locker eine ganze Hand aus. Der untere Teil erinnert ein bisschen an eine Ananasfrucht, aber wer genau hinsieht, erkennt die Artischocke, wie man sie im Supermarkt bekommt. Geerntet wird sie vor der Blütezeit, wenn die Blütenköpfe noch geschlossen sind. Wer sie im Garten anbaut, sollte aber einige stehenlassen, damit er die Blüten sehen kann: Wenn die Artischocke blüht (siehe Foto), ragen die länglichen lilafarbenen Röhrenblüten wie ein Stachelkopf aus dem Blütenstand heraus. Und locken unzählige Insekten an.

Dicke Schuppenblätter

Wer das erste Mal eine Artischocke isst, staunt über die dicken Schuppenblätter – nur sie und die Blütenböden sind essbar, oder man brät bzw. kocht den ganzen Blütenkopf. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben, manche vergleichen ihn mit dem weißen Teil eines Spiegeleis.

In Salzwasser kochen

Die Artischocke ist eine Diva, und man muss wissen, wie man ihr begegnet. Experten kochen sie etwa 20 Minuten in Salzwasser und schmecken sie mit etwas Zitronensaft ab. Danach werden die Blätter abgezupft und der untere Teil mit den Zähnen abgezogen. Am besten genießt man das Gemüse mit einer Vinaigrette.

Eine besondere Spezialität sind die Artischockenherzen – das sind die dicken, unteren Teile der Kelchblätter. Sie sind oft Bestandteil von italienischen Antipasti oder von Pizzen.

Die Pflanze hilft bei der Verdauung

Heilende Kräfte hat die Artischocke (Cynara cardunculus) übrigens auch. Sie wirkt entzündungshemmend, appetitanregend, verdauungsfördernd, leberstärkend und blutzuckersenkend, hilft gegen Bauchweh, fördert die Fettverdauung und wirkt gegen Übelkeit und Bauchspeicheldrüsenschwäche. Was wirkt, sind die Bitterstoffe, Gerbsäure, Flavonoide, das Inulin und das Cynarin. Wer über den letzten Namen stolpert, der kennt vielleicht den italienischen Digestif Cynar, der herb-süß schmeckt und die Verdauung unterstützt.

Artischocke: Sonnenanbeterin im Garten

Wer Artischocken im Garten anbauen möchte, braucht einen sonnigen und windgeschützten Standort mit lockerem Boden. Ab Februar wird sie in kleinen Töpfen vorgezogen (der Samen keimt bei etwa 25 Grad) und darf raus ins Beet, sobald es keinen Frost mehr gibt. Meist trägt sie erst im zweiten Jahr Früchte. Im Herbst wird die Artischocken-Pflanze zurückgeschnitten und dann frostsicher abgedeckt.

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