Haben Sie schon mal etwas von der Schwarznuss gehört? Es ist ein wunderschöner Baum mit Früchten, die aussehen wie Walnüsse. Heimisch ist er bei uns nicht (ursprünglich kommt er aus Nordamerika), aber irgendwann vor 100 Jahren kam er nach Deutschland, und er scheint sich hier wohlzufühlen. Jedenfalls kann man ihn an einigen Orten in Brandenburg sehen, und auch in Berlin gibt es ihn.
Die Schwarznuss ist eine Verwandte der Walnuss
Der Schwarznuss-Baum auf dem Foto steht im Süden Brandenburgs, in der Rochauer Heide bei Luckau. Er ist umgeben von einer runden Bank, die so aussieht, als ob sie sehr gerne benutzt wird – ein wunderschöner Picknickplatz zu Füßen des Riesen mit gefiederten, länglichen Blättern und kugeligen grünen Früchten. Einige davon sind abgefallen – ihre Schale ist inzwischen gelb, später wird sie dunkelbraun.
Ihr intensiv zitroniger Duft steigt sofort in die Nase. Wenn die Früchte reif sind, löst sich die Schale (wie bei der Walnuss, mit der die Schwarznuss verwandt ist) und man kann den spektakulären Kern sehen, der kreative Menschen sofort zu Schmuck- und Figurenbasteleien inspiriert. Quer durchgeschnitten sieht er ein bisschen aus wie der Kopf einer Eule…
Die steinharte Frucht der Schwarznuss
Wobei das mit dem Durchschneiden nicht so einfach ist. Man braucht beinahe einen Hammer, um die Nuss zu knacken. Selbst die geschickten Eichhörnchen lassen die Schwarznuss deshalb oft liegen, obwohl sie ihnen vermutlich schmecken würde. Sie ist nämlich eine Delikatesse, die in Amerika als Grundlage für Gebäck und Speiseeis verwendet wird.
Bei uns spielt die Nuss in der Küche bisher kaum eine Rolle. Aber das Holz des Baumes mit einer lebhaften roten Maserung wird gerne zum Möbelbauen verwendet.
Ein Schwarznuss-Baum am Weißen See
Wer gerne mal einen Schwarznussbaum sehen möchte, muss Berlin nicht verlassen: Es gibt nämlich einige. Zum Beispiel im Park am Weißen See (Albertinenstraße). Diese Pflanze ist 120 Jahre alt und ähnlich eindrucksvoll wie ihr Verwandter auf dem Foto. Früchte kann man unter ihr auch finden – und lässt sich vielleicht zum Basteln inspirieren…
13 Antworten auf „Picknick unter dem Schwarznuss-Baum“
das steht in etlichen Parks aber im Artikel ist nur einer genannt.
Welche weiteren Parks haben solche Bäume?
Hallo und danke für den Hinweis! Die Schwarznuss wächst z.B. auch im Treptower Park, im Stadtpark Steglitz, im Volkspark Mariendorf, im Schlosspark Charlottenburg und am Köpenicker Schloss.
Viele Grüße von Silke
Im Volkspark Friedrichshain, hinter dem Tennisplatz ist ein Baum.
Oben ist im Kontext mit der harten Schale zu lesen, dass Eichhörnchen die Schwarznuss liegen lassen. Das ist nicht korrekt, auch wenn es im Netz häufig zu lesen ist.
Eichhörnchen können die Schale der Schwarznuss sehr wohl öffnen und tun dies auch ausgesprochen häufig und gern. Sie brauchen dafür ein paar wenige Minuten und verbrauchen dabei etwas mehr Energie, was ihnen die Delikatesse scheinbar durchaus wert ist.
Im Winter müssen die Eichhörnchen mit ihrer Energie haushalten und bevorzugen deshalb Nahrung die sie einfacher aufnehmen können, z.B. hängengebliebene Ahorn-Samen die driekt von den Zweigen gefuttert werden können. Deshalb lassen sie die Schwarznuss nur im Winter liegen.
Bereits im Frühjahr knabbern sie emsig Schwarznüsse. Das beobachte ich seit längerer Zeit regelmäßig
Guten Morgen
vor ca. 10 Jahren habe ich zwei Juglans Nigra Bäume als kleine Setzlinge in 2 verschiedene Gärten gepflanzt. Beide sind imposant auf jetzt ca. 6-8 Meter gewachsen, wobei einer schlank und hoch, der andere eher in die Breite gegangen ist. Im letzten Jahr hat der „schlanke“ etwa 20 Nüsse und der „breite“ mehr als doppelt so viele abgeworfen.
Die Bäume sind wunderschön und stehen aktuell Ende Juni in vollem Blattwerk da und sind bereits jetzt echte Schattenspender. Die Nüsse haben wir bisher noch nicht geknackt, jedoch gibt es interessante Rezepte zu eingelegten Schwarznüssen, die unreif gepflückt dann relativ aufwändig verarbeitet werden und nach ca. 6 Monaten sehr lecker mit verschiedenen Gerichten harmonieren sollen. Z.B.
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Pikant-Eingemachtes/Schwarze-Nuesse-2842.html
Falls es gelingt, werde ich gern berichten.
Beste Grüße, Andreas
Hallo, Andreas,
das klingt spannend – auch, dass die beiden Bäume so unterschiedlich gewachsen sind! Danke auch für den Tipp mit dem Rezept!
Herzliche Grüße von Silke
Für das Rezept „Schwarze Nüsse“ werden grüne, noch unreife Walnüsse verwendet. Sie werden auch Johanni(s)nüsse genannt, da sie ca. um den Johannistag (24. Juni) herum gepflückt werden. Zu dieser Zeit haben die Nüsse schon eine schöne Größe, aber noch keinen harten Kern (die eigentliche Nuss) ausgebildet und können prima weiter zu „Schwarzen Nüssen“ verarbeitet werden. Ob sich noch unreife Schwarznüsse dazu eigenen – wer weiß ? Ihr Aroma ist deutlich anders als das der Walnüsse.
Am Sonntag den 5. 10. 2014 waren Doris, Elenore und ich im Hammer Park spazieren. Als wir uns auf einer Bank niederließen, hatte Elenore atwas schmieriges Grünes unter dem Schuh. Wir fragten uns, was das wäre. Dann entdeckten wir die Stelle, wo viele dieser grünen Früchte lagen, wo Elenore in eine reingetreten war. Bei näherem Untersuchen entdeckten wir, das diese Früchte walnussartige Nüsse enthielten, die aber keine Walnüsse waren. Ich nahm 12 Früchte mit und ging auf Google. Unter Walnussgewächsen wurde ich dann fündig und konnte dieses Phänomem klar als Schwarznuss identifizieren. Nachdem ich nun wusste, was das da war, ging ich nochmals hin und sammelte sämtliche Nüsse, die dort lagen und füllte zwei große Plastiktüten damit. Eine brachte ich meinen Bruder und meiner Schwägerin und eine nahm ich zu mir, schälte die Nüsse aus ihren grünen Schalen und schruppte sie in der Badewanne. Das war Arbeit! Das schwarze Zeug brannte in den kleinen Wunden, die ich an den Fingern hatte und meine Finger sahen aus, als hätte ich in schwarze Ölfarbe gefasst. Ich war froh, als ich mit dieser Arbeit fertig war und die Nüsse zum Trocknen hinlegen konnte. Sie sind ja ausgesprochen dekorativ. Geknackt habe ich noch keine. Ich suche noch den Spezialnussknacker, den es dafür geben soll…
Das klingt tatsächlich nach einer Menge Arbeit! Ich habe allerdings über den Geschmack sehr unterschiedliche Meinungen gehört – zwischen sehr lecker und ziemlich eklig. Selbst habe ich es noch nicht probiert…
Nussknacker, die stabil genug sind, Schwarznüsse kleinzukriegen, habe ich nicht gefunden, aber einige Vorschläge. Mit einem breiten Hammer könnte es klappen – die Nuss dazu am besten in eine alte Socke stecken, damit beim Zerknacken nichts wegfliegen kann. Alternative: Ein Schraubstock sollte auch funktionieren. Wenn Sie noch einen weiteren Trick entdecken, wäre ich dafür dankbar! Herzliche Grüße von Silke
hallo frau böttcher, danke für ihr bemühen. inzwischen bin ich nach weiteren recherchen ziemlich sicher, dass der specht der schwarznußknacker ist. ich weiß nur noch nicht, welcher, da wir in dem park walshausen sowohl bunt-,schwarz-, als auch grün- und grauspechte haben.
übrigens sind die früchte fein säuberlich an der naht – wie gesägt – geteilt.
Hallo, Herr Solf,
herzlichen Dank! Ich bin gespannt, welcher der Spechte der Feinschmecker ist!
Mit freundlichen Grüßen
Silke Böttcher
in walshausen bei hildesheim steht eine schwarznuß. gestern bei einer führung durch den park fanden wir in einer baumruine gegenüber in einigen ritzen und öffnungen mehrere säuberlich geteilte schwarznüsse. im park leben eichhörnchen (auch die dunklen), mehrere spechtarten und eulen. wer kann die nüsse knacken?
Hallo, Herr Solf,
die Nüsse sind extrem hart – mit einem normalen Nussknacker bekommt man sie nicht auf. Auch Tiere haben es schwer. Ich habe nur wenig Informationen gefunden, aber es scheint, das Eichhörnchen schafft es, indem es Löcher in die Nuss nagt. Dafür braucht es aber ziemlich lange: etwa sechs Minuten.