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Baumläufer: Turnkünstler mit Tarnfarbe

Der Baumläufer ist ein echter Turnkünstler. Der kleine Vogel kann nämlich nicht nur an Baumstämmen hochlaufen, sondern bewegt sich auch äußerst geschickt an der Unterseite dicker Äste. Zu sehen ist er allerdings kaum, denn er hat ungefähr die Farbe von Baumrinde.  

Baumläufer: zwei bekannte Arten

Die bekanntesten Vertreter der Singvogelart hierzulande sind der Wald- und der Gartenbaumläufer (Foto) – in der Stadt begegnet man Letzterem häufiger, denn er wohnt in Parks, Laubwäldern, aber auch in Gärten mit Obstbäumen, während der Waldbaumläufer eher in Wäldern unterwegs ist.

Die beiden Baumläufer sehen sich so ähnlich, dass man sie eigentlich nur anhand ihrer Rufe unterscheiden kann. Und des Lebensraums.

Begegnung mit dem Gartenbaumläufer

Vor einiger Zeit ist mir ein Gartenbaumläufer in unserer Straße begegnet. Er spazierte in Spiralen an einem Baumstamm hoch und turnte dann auf den Ästen herum. Dabei war er perfekt getarnt und wäre mir sicher gar nicht aufgefallen, wenn er sich nicht bewegt hätte. Anders als der Kleiber klettert er allerdings nicht kopfüber am Stamm hinunter.

Langer Schnabel zum Stochern in der Rinde

Der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) wird ungefähr zwölf Zentimeter lang. Auffällig ist sein langer, spitzer und gebogener Schnabel, mit dem er in Rinden-Löchern nach Spinnen, Käfern und Raupen stochert. Sein Gefieder ist braun mit weißen Flecken, am Bauch ist er hell. Auch oberhalb der Augen hat er einen weißen Streifen.

Vorliebe für Bäume mit zerfurchter Rinde

Der Schwanz des Gartenbaumläufers ist ziemlich lang, er dient dem Vogel als Stütze, wenn er am Baum hochläuft. Oder hopst. Die langen, spitzen Krallen geben ihm dabei Halt. Lieblingsbäume des kleinen Vogels sind Eichen, Ulmen und Eschen, aber auch Robinien – alles Bäume mit einer zerfurchten Rinde, in denen sich besonders viele Insekten verkriechen.

Gartenbaumläufer: Im Februar beginnt die Balz

Brutzeit des Gartenbaumläufers, der sein Nest am liebsten in Baumritzen baut, ist zwischen März und Juli, aber schon im Februar kann man seinen hohen Ruf („tih-tih“) hören. Er überwintert in Mitteleuropa, aber am Futterhäuschen sieht man ihn nur selten – meistens findet er immer noch genug Beutetiere.
Übrigens: Wer einen Garten hat, in dem alte Obstbäume mit zerfurchter Rinde stehen, der hat gute Chancen, den Gartenbaumläufer als Mitbewohner zu gewinnen.

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