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Wenn der Fuchs bellt

Sie sind wieder unterwegs: Füchse auf der Suche nach einer Partnerin. Und dabei sind sie längst nicht so geheimnisvoll wie in den anderen Zeiten, in denen man sie kaum einmal bemerkt. Wenn sie in Paarungsstimmung sind, unterstreichen sie ihre Absichten mit einem heiseren Bellen, das vor allem nachts gut zu hören ist und nicht mit Hundegebell verwechselt werden kann.

Der Fuchs fühlt sich in Berlin sehr wohl

Vom Menschen lässt sich der Rotfuchs dabei nicht stören. Er ist dem Menschen gegenüber generell nicht besonders ängstlich, obwohl die gemeinsame Vergangenheit etwas schwierig ist (schließlich ist der Fuchs als Hühnerdieb verschrien). In Berlin kann man ihn manchmal sogar auf dem Kurfürstendamm sehen, immer auf der Suche nach Fressbarem. Das sind nämlich längst nicht nur Hühner, sondern auch Mäuse, Insekten, Früchte und – in einer Großstadt besonders häufig: Abfälle.

Heiseres Bellen in der Balzzeit

Im Moment aber ist der Rotfuchs sehr intensiv mit der Balz beschäftigt. Hat er ein Weibchen (Fähe genannt) entdeckt, dann folgt er ihm längere Zeit, in der Hoffnung, genau den Zeitpunkt zu erwischen, zu dem es empfängnisbereit ist. Das betrifft nur ein paar Tage, meist im Januar oder Februar, und „empfängnisbereit“ bedeutet auch nicht, dass sie sich auf ihren Verehrer einlassen will. Er muss sich schon sehr bemühen, und seine Absichten zeigt er mit ausdauerndem Bellen.

Nachtaktiver Jäger

In Berlin sind Rotfüchse ziemlich häufig – es heißt, dass auf 100 Hektar Fläche ein Paar lebt. Die klugen Tiere haben gelernt, dass die Stadt für sie Sicherheit bedeutet. Hier werden sie nicht gejagt und sie finden Rückzugsflächen und das schon erwähnte Nahrungsangebot. Auf dem Land bevorzugt der Fuchs Gebiete mit viel Wald und ausreichend Deckung, und mit Böden, in denen er sich eine unterirdische Wohnung bauen kann. Unterwegs ist er vor allem nachts.

Erkennbar am rotbraunen Fell

Verwechseln kann man den zu den Wildhunden gehörenden Rotfuchs nicht. Er wird ungefähr 40 Zentimeter hoch und etwa 60 Zentimeter lang (mit Schwanz sind es noch einmal 30 Zentimeter mehr). Wenn er gut genährt ist, kommt er auf sechs bis zehn Kilogramm Gewicht. Mit seinem rotbraunen Fell, der spitzen Schnauze und den dreieckigen Ohren ist er gut zu erkennen.

Lieblingsbeute sind Mäuse

Scharfe Augen und Ohren und sein ausgezeichnetes Riechvermögen kommen dem Rotfuchs bei der Jagd zugute, und weil er auch noch sehr schnell reagieren kann und zudem schnell lernt, hat er die Bezeichnung „listiger Fuchs“ bekommen. Stadtmäuse jedenfalls fängt er ohne Probleme, und dafür sollte man ihm in mäusereichen Städten wie Berlin eigentlich dankbar sein.

Die Jungen kommen blind zur Welt

Noch einmal zurück zur Balz: Wenn der Rüde das Weibchen überzeugt hat und es zur Paarung gekommen ist, dauert es ungefähr 50 Tage, bis die Fähe drei bis fünf blinde Welpen zur Welt bringt. Sehen kann man sie erst nach längerer Zeit, denn anfangs leben sie im unterirdischen Fuchsbau. Es dauert aber nicht viel mehr als einen Monat, bis die Jungtiere die ersten Schritte in die Selbständigkeit wagen, und auch nur vier Monate, bis sie erwachsen sind.

Bitte nicht füttern

Dass sie Menschen gegenüber nicht ängstlich sind, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Füchse wilde Tiere sind. Normalerweise lassen sie Menschen nicht sehr nah an sich heran. Bitte nicht füttern, auch wenn sie sehr schmal aussehen sollten, denn sobald sie ihre natürliche Scheu verlieren, könnten sie halbzahm werden – und das könnte sie zu „Problemfüchsen“ machen. Und dann sind sie die Leidtragenden, denn im schlimmsten Fall müssen sie eingeschläfert werden. Um das zu verhindern, ist das Füttern von Füchsen verboten und kann mit bis zu 5.000 Euro Geldbuße bestraft werden.

Fuchs und Tollwut

Übrigens: Die Gefahr, dass ein Rotfuchs Tollwut haben könnte, ist heute sehr gering. In den 1980er Jahren wurden Fressköder mit einem Impfstoff ausgelegt, und inzwischen gibt es kaum noch Ausbrüche der Krankheit. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn ein Fuchs ungewöhnlich zutraulich ist. Falls einer zubeißen sollte, bitte unbedingt sicherheitshalber zum Arzt gehen.

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