Wühlen in Erde hat etwas sehr Befriedigendes. Vielleicht, weil es im wahrsten Sinn des Wortes bodenständig ist. Dabei ist es egal, ob man in einem Balkonkasten in der Erde wühlt oder in einem Garten – Hauptsache, es kommt am Ende etwas lebendiges Grünes heraus. Eine Hommage an das Gärtnern in der Stadt.
Blühende Verkehrsinseln
Mindestens genauso spannend ist aber das, was sich außerhalb von Häusern und Gärten abspielt. Für mich kann es gar nicht genug grüne Flächen in der Stadt geben. Ich freue mich über blühenden Salbei auf den Verkehrsinseln des Hohenzollerndamms oder über Löwenzahn auf Brachen in Mitte. Es gibt Projekte wie die Prinzessinnengärten, bei denen Anwohner Brachflächen mit viel Engagement in blühende Paradiese verwandeln, und auch auf dem Tempelhofer Feld am einstigen Flughafen Tempelhof wird gesät, geharkt und geerntet. Gärtnern in der Stadt liegt also im Trend.
IGA 2017 in Marzahn
A propos Tempelhofer Feld: Das wird ja bekanntlich nun doch nicht zur Internationalen Gartenausstellung 2017. Stattdessen findet das Großereignis in Marzahn statt. Die Gärten der Welt, der Erholungspark Marzahn und das Wuhletal mit dem Kienberg werden zum 82 Hektar großen IGA-Ausstellungsgelände. Weil direkt angrenzend eine der größten Plattenbausiedlungen Europas steht, wird bei der Gartenausstellung auch das Gärtnern in der Stadt (Urban Gardening genannt) eine Rolle spielen. Was eine gute Idee ist, denn ein eingezäuntes Gartengelände ist zwar toll, aber eine grüne Stadt noch besser, denn die ist für alle und jederzeit zugänglich.
Vortrag übers Gärtnern in der Stadt
Ein bisschen IGA gibt es schon am 5. März – in der Urania. Beim Vortrag „Meine Stadt, mein Balkon, meine Gartenschau“ geht es um Urban Gardening. Mit dabei ist der NDR-Fernsehgärtner John Langley, der zu einer Eintopfaktion lädt und über Obst- und Gemüseanbau auf kleinen Stadtflächen spricht. Das Projekt Urban Gardening 2.0 und andere Berliner Garteninitiativen stellen sich vor, ebenso das Projekt www.will-pflanzen.de, auf dem man kostenfrei Gartenflächen in der Stadt suchen und anbieten kann. Außerdem gibt es einen Vorgeschmack auf die Internationale Gartenschau Hamburg 2013.
Adresse: An der Urania 17, 10787 Berlin, Tel. 030/218 90 91. 5. März, 16 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich