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Gedanken über den Herbst

Der Herbst mit seinen Farben und seiner Melancholie hat schon immer auch Dichter inspiriert. Einer, der diese Stimmung auf ganz besondere Weise ausgedrückt hat, ist Theodor Storm:

Herbst

Schon ins Land der Pyramiden
Floh’n die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.

                            *

Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!

                            *

Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.

                            *

Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.

                              *

Und es leuchten Wald und Heide,
Dass man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg‘ ein ferner Frühlingstag.

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