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Gilbweiderich: Das Geheimnis der Ölblume

Auf den ersten Blick könnte man den Gewöhnlichen Gilbweiderich mit dem Johanniskraut verwechseln. Aber abgesehen von den ähnlichen Blüten haben die beiden Pflanzen nicht viel gemeinsam. Und weil man den Gilbweiderich deutlich seltener sieht, geht es heute mal um ihn.

Gilbweiderich liebt feuchte Böden

Dort, wo die Pflanze wächst, ist es feucht: Gilbweiderich liebt Bachufer, Feuchtwiesen, Sumpfgebüsche und Bruchwälder. Er kann bis zu 1,30 Meter hoch werden – meistens aber kommt er auf etwa 50 Zentimeter Höhe.

Woher die Pflanze ihren Namen hat

Die Rispen mit den fünfblättrigen, leuchtend gelben Blüten sind zwischen Juni und August zu sehen – und wer die Blüten genau anguckt, der sieht, dass sie innen rötlich sind. Die Blätter sind länglich, behaart und erinnern an die Form mancher Weiden-Arten (daher der Name – und wenn wir schon mal dabei sind: „gilb“  bedeutet „gelb“).

Öl statt Nektar

Interessant ist die Art, mit der der Gewöhnliche Gilbweiderich Insekten anlockt. Er nutzt dafür keinen Nektar, sondern Öl. Und ist damit eine der wenigen Ölblumen Mitteleuropas. Es gibt Insekten, die besonders an diese Pflanzen angepasst sind: Die Schenkelbiene zum Beispiel hat Saugpolster an den Beinen, die das Öl absorbieren und gleichzeitig den Pollen aufnehmen. Öl und Pollen vermischen sich zu einem Klumpen, von dem sich die Larven der Biene ernähren. Die Schenkelbiene ist aber nicht die einzige Bestäuberin des Gilbweiderichs, auch Schwebfliegen zum Beispiel werden angelockt.

Im Herbst werden die Samen reif, die durch den Wind oder mit Hilfe von Tieren verbreitet werden. Schwimmen können die Samen auch – der Gilbweiderich hat also viele Möglichkeiten, seinen Bestand zu sichern.

Gilbweiderich und seine Heilkräfte

Weniger bekannt ist, dass der Gilbweiderich (ähnlich wie das Johanniskraut) auch Heilkräfte hat: Er enthält Gerbstoffe, Saponine, Kieselsäure und ätherisches Öl, wirkt blutstillend und adstringierend. Einsetzen kann man ihn gegen Durchfall, Geschwüre, schlecht heilende Wunden und Zahnfleischentzündungen.

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