Das Green-Me-Festival, bekannt auch als grüne Berlinale, ist das Wochenende der eckigen Augen und der unzähligen neuen Eindrücke. Denn es gibt so viele Filme zu sehen, dass man sich am letzten Januar-Wochenende nichts anderes vornehmen sollte. Hingehen lohnt sich jedenfalls sehr.
Green-Me-Festival im CinemaxX am Potsdamer Platz
Zum 9. Mal wird der grüne Teppich im CinemaxX am Potsdamer Platz ausgerollt, und Besucher haben die Qual der Wahl: 30 Dokumentar- und Spielfilme stehen auf dem Programm des Festivals, das in diesem Jahr unter dem Motto „Ozean – Leben – Wasser“ steht.
Filme über Meeresforscher und das Artensterben
Zu sehen gibt es so spannende Werke wie die Dokumentation „Mission Blue“ über die Arbeit der Meeresforscherin Sylvia Earle – der Film wurde mit einem Emmy ausgezeichnet. Interessant, aber schwer zu ertragen ist „Racing Extinction“ von Louie Psihoyos, der sich mit dem Artensterben befasst, mit der Schuld, die der Mensch daran trägt – und damit, was er tun kann, um diesen Prozess zu stoppen.
Mit versteckter Kamera gegen Umwelt-Kriminelle
Viele Szenen entstanden mit versteckter Kamera und zeigen, wie gewissenlos manche Konzerne sind. Wenn man bedenkt, dass Wissenschaftler voraussagen, dass zum Ende dieses Jahrhunderts die Hälfte aller Arten verschwunden sein wird, dann ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu tun.
Ein Mädchen und die Haie
Louie Psihoyos wurde 2009 mit dem Film „Die Bucht“ bekannt – darin beschrieb er die alljährliche Treibjagd auf Delphine im japanischen Taiji. Das Werk wurde mit dem Oscar ausgezeichnet. Weitere Filme sind u.a. „Shark Girl“ von und mit der 20jährigen Madison Stewart, die am Great Barrier Reef in Australien aufwuchs und sich intensiv für den Schutz der Haie einsetzt, sowie „Sharkwater“ („Wenn Haie sterben“) des kanadischen Tauchers, Unterwasserfotografen und Biologen Rob Stewart, in dem es ebenfalls um Haie geht und um die Schuld, die Wilderer und andere Kriminelle auf sich laden. Er erzählt unter anderem von einer Haifisch-Mafia, die mit Haiflossen sehr viel blutiges Geld verdient.
Zauberhafte Kinderfilme
Auch Kinderfilme stehen auf dem Programm. Zu sehen gibt es zum Beispiel Hayao Miyazakis zauberhaftes Werk „Ponyo“ und den irischen Animationsfilm „Song of the Sea“ („Melodie des Meeres“).
Preise in vielen Kategorien
Das Green-Me-Festival ist nicht nur ein spannendes Film-, Informations- und Diskussionsprogramm, sondern auch ein Wettbewerb. In den Kategorien „Spielfilm“, „Food“, „Kinder“ und „Jugend“, „Onlinefilme“, „Leben“, „Wasser“ und „Ozean“ werden Preise vergeben, außerdem gibt es einen Publikumspreis für den besten Kurzfilm.
Die Jury entscheidet über die Siegerfilme
Die Jury besteht aus Louie Psihoyos, Harald Ebner (B90/Grüne, Mitglied des Bundestages), Nicola Tanaskovic (Funktionsbereichsleiterin für Nachhaltigkeitsprojekte bei Rewe), Korina Gutsche (Filmeautorin, Regisseurin, Produzentin, Umweltschützerin), Harald Benke (Meeresbiologe, Direktor des Deutschen Meeresmuseums Stralsund), GreeeN (Rapper), Rupert Ebner, Valentin Thurn (Dokumentarfilmer, u.a. „Taste The Waste“9, Tafara Plauschinat (Hörbuchsprecherin), Carsten Traeger (SPD-Politiker, Mitglied des Bundestages) und Christiane Beckmann (u.a. Initiative „Moabit hilft“).
Nachdenken über die Ressource Wasser
Das Festival will zum Nachdenken anregen: Die Menschen gehen geradezu unglaublich gedankenlos mit der Ressource Wasser um. Meere werden mit Chemie und Plastik verschmutzt (ein paar Infos gibt es in einem Blogeintrag über Plastiktüten), der CO2-Ausstoß lässt das Wasser übersäuern. Hinzu kommt der exzessive Wasserverbrauch: Allein in Deutschland liegt er pro Kopf bei 120 Litern (!) pro Tag. Dabei werden nur fünf Liter für Kochen, Essen und Trinken verbraucht.
2000 Liter Wasser für die Herstellung eines Hamburgers
Und wenn man bedenkt, dass für die Produktion eines einzigen Hamburgers 2000 Liter Wasser verbraucht werden und dass in einigen Ländern bis zu 90 Prozent des vorhandenen Wassers für die Landwirtschaft verwendet werden (das Trinkwasser muss man dann kaufen), kann man schon mal nachdenklich werden.
Schließlich spielt Wasser eine extrem wichtige Rolle für den Menschen, der selbst ja zum großen Teil aus Wasser besteht.
Partner des Festivals
Partner des Festivals sind Naturland, die Whale & Dolphin Conservation, die Prinz-Albert-II-Umweltstiftung, das Naturfilmfestival GreenScreen, die Deutsche Meeresstiftung, die Grüne Liga, das Medienboard Berlin-Brandenburg und das Potsdamer Filmunternehmen BlueChild.
Sponsoren wie Neumarkter Lammsbräu, Bionade, die Rewe-Group, die BSR und EcoVin bauen auf den Flächen zwischen den Kinosälen Info- und Versorgungsstände auf. Viele der Snacks und Getränke sind für die Besucher kostenlos.
Preisverleihung am 31. Januar
Die besten Filme in den unterschiedlichen Kategorien werden am 31. Januar bei der Green Me Award Gala im Tipi am Kanzleramt gekürt. Übrigens: Filmfans müssen nach dem Green-Me-Festival nicht lange bis zum nächsten Ereignis warten: Am 11. Februar wird der rote Teppich für die Berlinale ausgerollt.
Green-Me-Festival: Infos
- Termin: 29. bis 31. Januar 2016
- Beginn: 29.1., 18 Uhr
- Ort: CinemaxX am Potsdamer Platz, Potsdamer Str. 5, 10785 Berlin
- Tickets: 1-Tages-Festivalpass 18, erm. 15 Euro; 2-Tages-Pass 29, erm. 25 Euro. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt
- Spezialtickets: Ticket „Grand Opening“ (exklusive Vorführung von „Racing Extinction“, Cocktailempfang und Fingerfood, Meet & Greet mit VIPs) 29 Euro. Package „VIP“ inklusive „Grand Opening“, 2-Tages-Pass und Aftershowparty: 144 Euro. Award Gala im Tipi (31. Januar, 18 Uhr): 88 bis 108 Euro; Aftershowparty im Tipi (31. Januar, 22 Uhr): 25 Euro
- Online-Tickets unter dem farbig unterlegten Link
- Green-Me-Festival im Internet: www.greenme.de
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