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Begegnung mit dem Hausrotschwanz

Wenn Sie im Park oder Garten einen Vogel hören, der ein bisschen klingt wie raschelndes Papier, dann könnte es ein Hausrotschwanz sein. Schon ab März macht er sich bemerkbar – er ist einer der ersten Zugvögel, die im Frühling zurückkehren. Erkennen kann man ihn aber auch noch an einem anderen Merkmal: dem namensgebenden roten Schwanz.

Der Hausrotschwanz ist etwas kleiner als der Spatz

Den tragen übrigens Männchen wie Weibchen, die beiden Geschlechter unterscheiden sich aber trotzdem sehr: Männchen sind grauschwarz, Weibchen beigebraun. Der Hausrotschwanz, der zur Familie der Fliegenschnäpper gehört (wie das Rotkehlchen und die Nachtigall) ist ein bisschen kleiner als der Spatz.

Brutplatz in der Nähe des Menschen

Den Namensteil „Haus“ trägt der Vogel vollkommen zu Recht, denn er sucht die Nähe des Menschen. Oder vielmehr dessen Häuser. Als Nischenbrüter war er ursprünglich in Gebirgen zuhause, wo es Felsnischen gibt. Aber der Mensch bietet ihm auch die unterschiedlichsten Nischen und Höhlen, von der Lücke im Schuppen über den Holzstapel bis zur Garage. Sogar Markisen an der Terrasse nutzt der kleine Vogel gern als Unterlage für sein Nest.

Die meisten Jungvögel überleben

Dabei ist er ein Künstler im Verstecken – weil die Nester so gut geschützt sind, überleben bis zu 95 Prozent der Jungvögel. Vollkommen ungefährdet aber sind die Vögel nicht: Sperber und Schleiereule machen auch Jagd auf den Hausrotschwanz.

Jagd im Sturzflug

Neben Nistmöglichkeiten braucht der Hausrotschwanz offene Bereiche wie Ackerflächen, abgeerntete Maisfelder und Flussufer, wo er Käfer, Schnecken und andere Kleintiere jagt. Von Steinen oder Sträuchern aus beobachtet er seine Umgebung und erreicht die Beutetiere meistens im Sturzflug. Man kann ihn aber auch am Boden sehen, wo er hin und her hüpft und nach Insekten, Spinnen und Schmetterlingsraupen sucht. Auch Beeren stehen auf seinem Speiseplan.

Früher Sänger

Wer den Hausrotschwanz singen hören möchte, muss früh aufstehen: Er erhebt seine Stimme 70 Minuten vor Sonnenaufgang (mehr über die Gesangszeiten der heimischen Vögel lesen Sie hier). Der Gesang ist knarzend, raschelnd (krchkrch), manchmal gepresst, mit einem „tititi“ am Schluss. Schnalzen kann er auch.

Der Hausrotschwanz überwintert im Mittelmeerraum

Ab Ende September beginnt der Zug des Vogels in Richtung Süden. Oft wandert der Vogel nur kurze Strecken, Überwinterungsgebiete liegen zum Beispiel im Mittelmeerraum. Im März kehrt er dann wieder zurück. Wer ihm begegnet, der kann sich freuen: In manchen Gegenden gilt der Hausrotschwanz als Glücksbringer! Allerdings ist der Vogel selten geworden. Bei der vom Nabu organisierten Stunde der Gartenvögel 2016 stellten die Experten fest, dass der Bestand des Hausrotschwanzes seit 2005 um 5,3 Prozent abgenommen hat. 

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