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Das Kanadische Berufkraut kann sich unsichtbar machen

Das Kanadische Berufkraut ist wieder eine dieser Pflanzen, die man übersieht. In diesem Fall liegt das daran, dass das Gewächs so winzige Blüten hat, dass man zweimal hingucken muss, um sie überhaupt zu sehen. Und daran, dass es dort wächst, wo man mit Natur nicht so richtig rechnet – etwa zwischen zwei Bordsteinplatten.

Das Kanadische Berufkraut hat winzige Blüten

Bis zu einen Meter hoch wird das Kanadische Berufkraut (Conyza canadensis), aber die meisten Exemplare, die ich gesehen habe, schaffen es etwa auf Kniehöhe. Die Blätter sind länglich und schmal, weiter oben verzweigt sich die Pflanze und bildet Rispen mit winzigen gelben Blütenkörbchen. Blütezeit ist zwischen Juli und Oktober.

Vorliebe für Schuttplätze und Brachen

Bevorzugte Standortes des Kanadischen Berufkrautes sind Wegränder, Böschungen, Schuttplätze und Wald-Lichtungen, aber manchmal reicht ihm auch eine Fuge im Asphalt. Es liebt die Sonne und kommt auch mit trockenen Böden gut zurecht, denn seine Wurzeln werden bis zu einen Meter lang. Die Pflanze hat keine großen Ansprüche an ihre Umgebung, und weil sie zudem sehr viele Samen bildet, ist sie noch ziemlich häufig.

Einwanderin aus Nordamerika

Den Zunamen „kanadisches“ hat die zu den Korbblütlern gehörende Pflanze übrigens nicht zufällig, sie stammt ursprünglich aus Kanada und den USA. Im 17. Jahrhundert gelangte sie nach Europa, heute ist sie fast überall auf der Welt zu finden.

Eine Pflanze gegen Hexerei

Wer sich über den Namen „Berufkraut“ wundert: Mit Arbeit hat das nichts zu tun, der Name kommt von „berufen“, was soviel bedeutet wie „verhexen“. Tatsächlich wurde die Pflanzengattung, zu der auch das Einjährige Berufkraut gehört, früher als Abwehrmittel gegen das Verhext-Werden genutzt.

Heilmittel gegen Durchfall

Wie wirkungsvoll es in dieser Rolle ist, kann ich nicht sagen, aber Heilkräfte hat das Kanadische Berufkraut auf alle Fälle: Es wirkt harntreibend und blutstillend, hilft gegen Durchfall, Gicht und Hämorrhoiden, gegen Wechseljahresbeschwerden und Rheumatismus.

Gerbstoffe und ätherische Öle

Wichtigste Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Flavone und ätherische Öle. Verwendet wird das Kraut, das als Tee aufgebrüht wird (einen Teelöffel frisches oder getrocknetes Kraut mit heißem Wasser übergieen, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und trinken). Auch in der Frauenheilkunde wird es eingesetzt, etwa wenn bei starken Monatsblutungen.

Kanadisches Berufkraut in der Küche

Übrigens kann das Kanadische Berufkraut auch in der Küche genutzt werden. Es gibt Kräuterbutter und Kräutermischungen mit seinem würzig-bitteren Geschmack eine besondere Note. Ganz schön eindrucksvoll für eine so unscheinbare Pflanze!

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