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Kleines Habichtskraut: Pflanze mit Wärmeschutz

Das Kleine Habichtskraut gehört zu den Pflanzen, die den ganzen Sommer über zu sehen sind – und auch noch im Herbst. Trotz seiner leuchtend gelben Blüten fällt es vielen Menschen allerdings kaum auf. Das liegt vielleicht daran, dass es oft eher klein ist.

Kleines Habichtskraut liebt Brachen

Nur etwa 30 Zentimeter hoch wird das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella), das auch als Mausohr-Habichtskraut bekannt ist. Die Exemplare, die ich in jüngster Zeit gesehen habe, waren aber höchstens 15 Zentimeter hoch. Vor allem auf Trockenrasen, auf Brachen und an Wegrändern kann man die Pflanze sehen, die zu den Korbblütlern gehört. Mit trockenen, sandigen und steinigen Böden kommt sie gut zurecht.

Filzige Blattunterseiten als Sonnenschutz

Die Blätter des Kleinen Habichtskrauts sind länglich bis eiförmig und bilden eine Grundrosette. Wenn man genau hinschaut, kann man unzählige feine Härchen sehen. Die Unterseiten der Blätter sind filzig-weiß. Das hat einen sehr schlauen Grund: Wenn es zu trocken ist, rollen sich die Blätter ein. Die helle Blattunterseite reflektiert dann das Sonnenlicht und schützt die Pflanze vor zu starker Erwärmung.

Ähnlichkeit mit Löwenzahn

Die Blüten der Pflanze erinnern ein bisschen an die des Löwenzahns. Zu sehen sind sie nur, wenn die Sonne scheint, bei trübem Wetter schließen sie sich. Bestäubt werden sie vor allem von Bienen. Nach der Blüte bilden sich wie beim Löwenzahn sogenannte Achänen (Nussfrüchte) mit Pappus (zarte Schirmchen, die mit dem Wind verteilt werden oder am Fell von Tieren hängenbleiben). Dabei hat es die Natur so eingerichtet, dass die Schirmchen mehr als zehn Kilometer weit fliegen können!

Heilende Kräfte

Übrigens hat das Kleine Habichtskraut auch heilende Kräfte. Eingesetzt wird das getrocknete, blühende Kraut. Es wirkt gegen Zahnfleischentzündungen, Verdauungsbeschwerden und Wundinfektionen. Außerdem ist es harntreibend. Man kann Tee aus dem Kraut zubereiten.

Kleines Habichtskraut im Garten

Auch im Garten lässt sich das Kleine Habichtskraut anpflanzen. Es passt gut in naturnahe Gärten und kann zum Beispiel auf trockenen Mauern gedeihen. Weil vor allem Wildbienen angelockt werden, ist es sehr wertvoll, denn diese Insekten sind stark gefährdet und deshalb leider selten geworden. Weil sich die Pflanze auch vegetativ durch Ausläufer vermehrt, kann sie sich an besonders geeigneten Standorten schnell ausbreiten.

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