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Begegnung mit dem Esparsetten-Widderchen

Das Esparsetten-Widderchen ist ein sehr auffälliger Schmetterling. Menschen freuen sich über den Anblick, aber für potenzielle Fressfeinde ist die schwarz-rote Färbung ein Warnsignal.

Esparsetten-Widderchen: weiß umrandete „Blutströpfchen“

Manche nennen das Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) auch Blutströpfchenfalter. Und der Name passt, denn die weiß umrandeten roten Punkte und Flächen auf schwarzem Untergrund sehen tatsächlich ein bisschen aus wie Blutstropfen. Allerdings wird der Name für mehrere Vertreter der Widderchen verwendet.

Die Fühler erinnern an Widder-Hörner

Die Familien-Bezeichnung Widderchen verdankt der tagaktive Nachtfalter übrigens den gebogenen und leicht verdickten Fühlern, die ein bisschen Ähnlichkeit mit den Hörnern von Widdern haben. Es gibt viele Vertreter der Familie – einige davon (das Thymian-Widderchen, das Ampfer-Grünwidderchen und das Sumpfhornklee-Widderchen) wurden in diesem Blog schon vorgestellt.

Falter schlüpfen aus einem gelben Kokon

Vier Zentimeter beträgt die Spannweite des Schmetterlings, der seinen offiziellen Namen der Vorliebe seiner Raupen für die Esparsette verdankt (das Exemplar auf dem Foto hat sich allerdings eine Skabiosenblüte ausgesucht). Unterwegs ist er zwischen Juni und August. Er schlüpft aus dem gelben Kokon, den er ein paar Wochen vorher gesponnen hat. Und lebt dann kaum mehr als zwei Wochen. Die Zeit nutzt er, um Nektar zu saugen und einen Partner zu finden. Oft sieht man die Falter in kleinen Gruppen an einer einzelnen Pflanze.

Raupen ernähren sich von Esparsetten und Hornklee

Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier auf Esparsetten oder Hornklee-Pflanzen ab. Die Raupen ernähren sich von den Pflanzen. Nach ein paar Wochen häuten sie sich zweimal. Nach der Winterruhe, etwa ab April, werden sie wieder aktiv. Sie fressen dann wieder an ihren Pflanze und häuten sich weitere vier Mal. Danach ist ihre Raupenzeit vorbei: Sie beginnen damit, an der Spitze von Grashalmen gelbliche Kokons zu spinnen. Es dauert jetzt noch zwei Wochen, bis der ausgewachsene Schmetterling schlüpft.

Der Schmetterling ist selten geworden

Begegnen können Sie dem Esparsetten-Widderchen in vielen Teilen Europas und in ganz Deutschland, allerdings ist es nördlich der Mittelgebirge sehr selten. Und auch sonst ist es leider nicht mehr häufig: Es steht in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten Liste und in einigen Bundesländern gilt es sogar als stark gefährdet. Das liegt vor allem daran, dass ihm immer mehr Lebensraum verloren geht. Die Raupen leben vor allem auf Magerrasen, und die verschwinden immer mehr: Sie werden aufgeforstet, verbaut oder in intensiv genutzte Wiesen umgewandelt.

Wichtig für den Erhalt von Magerrasen ist eine regelmäßige, schonende Mahd oder der Einsatz von Schafen. Auf Spritzmittel sollte unbedingt verzichtet werden.

Das Esparsetten-Widderchen ist giftig

Wenn Sie ein Esparsetten-Widderchen sehen, dürfen Sie sich also freuen. Aber denken Sie daran, dass Raupen und Falter ihre Warnfarbe nicht ohne Grund tragen: Sie sind giftig! Ihr Körper produziert Blausäure. Deshalb ist es wichtig, sie nicht zu berühren und darauf zu achten, dass Kinder die Raupen nicht in den Mund nehmen.

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