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Park & Platz Wildes Berlin

Neues vom Berliner Uhu

Es war eine schöne Vorstellung: Ein wilder Berliner Uhu, der mitten in der großen Stadt seinen Nachwuchs großzieht… Vielleicht wird das mal passieren, aber der Uhu, der in den vergangenen Wochen in Berlin aufgetaucht war, ist kein Wildtier aus der Natur in  Brandenburg, sondern in Gefangenschaft aufgewachsen. Das mit dem Nachwuchs hätte natürlich trotzdem klappen können, denn der große Vogel hat laute Balzrufe von sich gegeben. Aber dann bekam er Probleme. Anwohner haben ihn in der Nähe der Volksbühne auf dem Boden sitzend entdeckt und dafür gesorgt, dass er in die Kleintierklinik der FU Berlin gebracht wurde.

Der Berliner Uhu ist unverletzt und beringt

Das Ergebnis: Der Uhu (es ist übrigens nicht der, den das Bild zeigt) ist geschwächt, aber unverletzt und trägt einen Cites-Ring, der ihn als Tier aus einer Zucht oder Gefangenschaftshaltung identifiziert (Cites steht für das Washingtoner Artenschutzübereinkommen). Einheimische Greifvögel, zu denen der Uhu gehört, sind streng geschützt, gezüchtete Tiere darf man aber halten – allerdings nur in ausreichend großen Volieren. Ein Uhu, der Winterkälte verträgt, muss sogar eine Voliere im Freien bekommen, und zwar eine mit Wind- und Regenschutz und mit mindestens 18 Quadratmetern Größe.

Wurde der Vogel in einer Wohnung gehalten?

Weil auf dem Vogelring eine Nummer steht, konnte nach Information des Nabu Berlin der Züchter ausfindig gemacht werden, ein Mann, der Werbung damit macht, dass man Eulenvögel handzahm aufziehen könne. Und es kam auch heraus, dass der Besitzer des Vogels in einem Hochhaus nahe der Volksbühne wohnt. Es ist zwar noch nicht klar, ob der Uhu in dieser Wohnung gehalten wurde, aber allein die Vorstellung finde ich sehr schlimm. Und kann mir gut vorstellen, dass er irgendwann durch ein geöffnetes Fenster in die Freiheit geflogen ist.

Der Berliner Uhu war geschwächt vor Hunger

In der Klinik wurde übrigens festgestellt, warum der Uhu am Boden saß: Er war so geschwächt vor Hunger, dass er nicht mehr fliegen konnte. Kein Wunder – er hat ja nie gelernt, selbst zu jagen! Was jetzt aus dem Uhu wird, ist noch unklar. Ich werde berichten, sobald ich etwas erfahre.

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