Diese beiden sind unvergessen in Berlin: die Pandas Yan Yan und Bao Bao. Die Bären-Dame Yan Yan lebte zwölf Jahre lang im Zoologischen Garten Berlin. „Die Schöne“ (so die Übersetzung ihres chinesischen Namens) sollte die Gefährtin dvon Bao Bao (übersetzt „Schätzchen“) werden. Aber die beiden hatten ihren eigenen Kopf und dachten gar nicht daran, Nachwuchs zu zeugen… Warum ich das erzähle? Im Museum für Naturkunde gibt es gerade eine Ausstellung über Pandas – mit den Präparaten der beiden Berliner Bären als Haupt-Attraktion.
Bao Bao war der älteste Zoo-Panda der Welt
Leider sind Yan Yan und Bao Bao schon gestorben. Yan Yan verendete 2007 an einer Darmverstopfung, Bao Bao starb 2012 – er wurde 34 Jahre alt und galt damit als ältester in einem Zoologischen Garten lebender Panda. Ganz so viel Aufmerksamkeit wie der Eisbär Knut hatten die Pandas nicht, aber sie gehörten zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren des Berliner Zoos.
Lieblingsbeschäftigung der Bären: Bambus-Kauen
Die meisten Menschen wissen nicht viel über die großen schwarz-weißen Bären, deren Hauptbeschäftigung das Bambus-Kauen ist. Die Ausstellung im Naturkundemuseum, die eine Kooperation mit dem WWF Deutschland, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und dem Zoo Berlin ist, will das ändern. Und nicht nur die Präparate von Bao Bao und Yan Yan zeigen, sondern über den Großen Panda und seine Lebensweise informieren.
In China zuhause
Der Bär, Symboltier des WWF, wird ungefähr 1,50 Meter lang. Seine Grundfarbe ist weiß, die Beine, der Schulterbereich und die Ohren sind schwarz und er trägt eine schwarze Maske um die Augen. Zuhause ist der Panda in China, wo er vor allem im Gebirge lebt. Kälte macht ihm nichts aus, er hält auch keinen Winterschlaf.
Nachtaktiver Vegetarier
Auch wenn er massig wirkt, ist der Panda ein guter Kletterer und Schwimmer. Tagsüber schläft er und ab der Dämmerung geht er auf Nahrungssuche. Lieblingsessen ist Bambus – und den nimmt er in großer Menge zu sich, weil Bambus nur wenige Nährstoffe enthält. 20 Kilogramm pro Tag sind keine Seltenheit. Aber auch andere Pflanzen und gelegentlich kleine Tiere stehen auf seinem Speiseplan.
In freier Natur ist der Panda selten geworden
Sehr häufig ist der Bär nicht, in freier Wildbahn leben heute nur noch etwa 1600 Tiere. Das liegt, wie so oft am Verschwinden des Lebensraums und seiner Lieblingspflanze Bambus, aber auch an Klimaveränderungen. Früher wurde der Panda auch wegen seines Fells gejagt, aber seit vielen Jahren steht er unter Schutz, und wer gegen das Jagdverbot verstößt, dem droht in China sogar die Todesstrafe. Das Foto zeigt einen jungen Riesen-Panda im Chengdu Giant Panda Breeding Research Center in Chengdu (China).
Führungen im Rahmen der Ausstellung
Bei der Ausstellung erfährt man viel über Pandas und ihre Lebensweise im Allgemeinen und Bao Bao und Yan Yan im Besonderen. Es gibt regelmäßig Führungen zu unterschiedlichen Themen. Da geht es um ausgerottete und bedrohte Tiere wie den Beutelwolf (ausgestorben), den Tiger, das Nashorn und den Eisbären (alle drei gefährdet). Außerdem gibt es Schülerworkshops zum Thema Artenschutz, der sensibilisieren soll über verbotene Souvenirs von bedrohten Tierarten aus exotischen Ländern. In Rollenspielen lernen die Kinder bedrohte Arten kennen und erfahren, warum sie geschützt werden müssen.
Ausstellung Panda – Informationen
Termin: 13. Januar bis 31. Juli 2015. Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, Berlin-Mitte. Öffnungszeiten: Di-Fr., 9.30-18 Uhr; Sa/So, 10-18 Uhr, Eintritt 6, erm. 3,50 Euro. Führungen 3, erm. 2 Euro, Schülerworkshop 4 Euro.