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Paprika und Chili sind das Gemüse des Jahres 2015

Ohne diese Gewächse wäre so manche Speise sehr fad. Chili und Paprika aus der Familie der Nachtschattengewächse würzen und schärfen je nach Sorte. 2015 stehen sie noch mehr im öffentlichen Interesse, denn sie wurden vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt zum Gemüse des Jahres gewählt.

Die Paprika und die Gemüsezwiebel

Nach der Gemüsezwiebel, die zur Heilpflanze des Jahres gekürt wurde, wird mit der Paprika eine weitere Gemüse-Art ausgezeichnet  (und wenn wir schon mal dabei sind: Die Arzneipflanze des Jahres ist das Echte Johanniskraut).

Paprika ist der Name der Pflanzengattung, die auch als Chili oder Peperoni bezeichnet wird. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Chili (Foto, es zeigt zwei Feuerküsschen) für die scharfen roten Schoten verwendet, während Paprika die milden roten, gelben und grünen Früchte benennt. Peperoni wiederum kennen wir als die langen und pikanten grünen Schoten, die oft in der Mittelmeerküche verwendet werden. Tatsächlich aber gehören sie alle zur Gattung Paprika und zu den Nachtschattengewächsen. Und weil es so viele Sorten und so viele Schärfegrade gibt, lohnt es sich, mal etwas mehr über das Gemüse des Jahres zu erfahren.

Weiße Blüten in Glockenform

Paprika-Pflanzen werden maximal 1,50 Meter hoch und haben längliche Blätter. Die Blüte ist weiß bis violett und glockenförmig. Bei den Früchten aber gibt es die schon erwähnten großen Unterschiede. Allesamt enthalten sie das Alkaloid Capsaicin, das für die Schärfe sorgt. Ursprünglich kommen die Paprika-Sorten aus Mittel- und Südamerika, einige Arten waren schon vor 9000 Jahren bekannt. Der Urvater der heutigen kultivierten Sorten war messerscharf und winzig klein. Heute gibt es über 1000 Sorten. Bekannt und aufgrund seiner Schärfe auch ein bisschen gefürchtet ist der Jalapeno, der in der mexikanischen Küche verwendet wird.

Chilis – von scharf bis sehr, sehr scharf

Auf der sogenannten Scoville-Skala, die die Schärfe von Paprika-Früchten misst (die klassische Paprika hat den Grad null, die extrem scharfen Habanero-Chilis kommen auf bis zu 350.000 Scoville-Schärfe-Einheiten (SHU). Wer diese sehr unschuldig aussehenden orangegelben Früchte zu sich nimmt, hat anschließend das Gefühl, Feuer speien zu können und danach eine Zeitlang ein etwas taubes Gefühl im Mund. Jalapenos (sie kommen auf etwa 8000 SHU) können den Gaumen allerdings auch schon ziemlich betäuben. Bei kleinen Chilis reicht manchmal schon ein wenige Millimeter dickes Scheibchen, um einer Speise Schärfe zu geben – anknabbern ist ganz sicher nur etwas für Menschen, die mit Chili-Speisen aufgewachsen sind.

Chilis sind wichtiger Bestandteil der Salsa. Diese Saucen-Art aus Tomate, Chili, Knoblauch, Zwiebeln und anderen Gewürzen ist zum Beispiel in der mexikanischen Küche weit verbreitet (und extrem lecker).

Paprika-Pflanze für Garten oder Balkon

Obwohl Paprika bei uns nicht heimisch ist, kommt sie mit den Temperaturen gut zurecht, wenn man sie ein bisschen umhegt. Am besten zieht man sie ab Februar an einem hellen Fenster in einem warmen Zimmer (oder im Gewächshaus) vor – Mitte Mai dürfen die Töpfe auf den Balkon oder in den Garten, möglichst dorthin, wo es warm und sonnig ist. Wer selbst Paprika- oder Chili-Pflanzen ziehen möchte, kann die Samen aus gekauften Schoten nehmen, trocknen und nicht zu tief in Erde setzen.

Das Geheimnis des Cayennepfeffers

Paprika ist bekanntlich nicht nur als Gemüse, sondern auch, in Pulverform, als Gewürz eine wichtige Zutat in der Küche. Es gibt unterschiedliche Schärfen – besonders scharf ist der Cayennepfeffer, der aus getrockneten und gemahlenen Chilis der Sorte Cayenne (die Schärfe liegt bei bis zu 50.000 Scoville-Einheiten).

Paprika als Heilmittel

Aber Paprika kann noch viel mehr: Sie ist reine Medizin.  Sie hat kaum Kalorien und enthält (egal, ob sie noch grün oder schon gelb bzw. rot ist) sehr viel Vitamin C und außerdem die Vitamine A und B, dazu Calcium, Kalium, Magnesium und Zink.  Flavonoide und Carotine wirken antioxidativ. Das Gemüse des Jahres ist ein gutes Mittel gegen Arthrose und Rheuma (Capsaicin ist z.B. in Wärmepflaster enthalten), wirkt vorbeugend gegen Durchblutungsstörungen und Herzinfarkt und stärkt das Immunsystem. Chilis  wirken stimmungsaufhellend, helfen beim Abnehmen und wirken entzündungshemmend. Capsaicin soll sogar krebshemmend sein, wie Studien beweisen.

Die Paprika-Familie hat die Auszeichnung als Gemüse des Jahres 2015 also mehr als verdient!

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