Die Pflanze auf dem Foto gehört zu denen, die wohl jeder schon mal gesehen hat. Und sei es nur, um zwischen den vielen dreigeteilten Blättern ein vierblättriges zu finden. Die nämlich sind so selten, dass man sie zu Glücksbringern erklärt hat. Wobei ich glaube, dass dreiblättrige genauso viel (oder wenig) Glück bringen wie vierblättrige… Die Rede ist vom Rotklee, der auch als Wiesen-Klee bekannt ist und an seiner kugeligen roten Blüte und den schon erwähnten Blättern gut zu erkennen ist.
Insekten lieben den Rotklee
Insgesamt gibt es mehr als 200 Klee-Arten (der weiße ist ähnlich bekannt wie der rote, der Waldsauerklee aber, der schon Thema dieses Blogs war, ist ein weit entfernter Verwandter). Der bis zu 50 Zentimeter hohe Rotklee blüht zwischen April und September – und nicht jeder freut sich über seinen Anblick: Viele Gartenbesitzer möchten ihn (wie auch das Gänseblümchen) lieber loswerden. Was aber schade wäre, denn die Pflanze ist nicht nur sehr dekorativ, sondern zeigt auch, dass der Boden gesund ist – Rotklee mag nährstoffreiche, nicht zu feuchte Wiesen mit tiefgründigen Böden.
Die Pflanze lockt viele Insekten an
Außerdem lockt der Schmetterlingsblütler viele Insekten (Hummeln und Bienen) an. Wobei Hummeln schon mal die Blüte an der Seite aufbeißen, um an den Nektar zu kommen. Die Bestäubung funktioniert aber trotzdem. Ein paar Wochen später sind die Samen reif und werden mit dem Wind oder durch Grasfresser bzw. Ameisen verbreitet.
Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden
Es gibt noch viel mehr Gründe, den Rotklee zu lieben. Er verbessert die Bodenqualität, wird als Futterpflanze geschätzt (er enthält viel Eiweiß) und ist auch eine wirkungsvolle Heilpflanze. Das liegt an den Isoflavonen, Proteinen und Gerbstoffen, die zum Beispiel gegen Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden (Phytoöstrogen). Auch gegen Gefäßerkrankungen soll der Rotklee helfen.
Rotklee als Salat-Zutat
Ganz nebenbei ist er auch noch eine leckere Zutat für Salate. Probieren Sie mal eine Blüte (am besten irgendwo in der wilden Natur): Sie schmeckt sehr angenehm, ein bisschen nussig. Auch die Keimsprossen kann man essen (bekommt man im Bioladen). In Notzeiten hat man aus den getrockneten Pflanzen Mehlersatz gemacht – das Wissen über den Nutzen des Rotklees ist also wahrlich nicht neu. Grund genug, sich diese vermeintliche Allerweltspflanze mal mit anderen Augen anzusehen…
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