Die Forschergruppe Klostermedizin hat den Echten Salbei gerade zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gekürt. Das Gewächs, das viele Menschen vor allem als Küchengewürz kennen, hat nämlich eindrucksvolle medizinische Kräfte!
Echter Salbei wird schon seit Jahrhunderten genutzt
Schon seit Jahrhunderten wird der Echte Salbei (Salvia officinalis) als Arzneimittel genutzt. Kein Wunder, dass die Pflanze ihre Heilkräfte sogar im Namen trägt: „salvia“ kommt vom lateinischen „salvus“ und bedeutet „gesund“.
Hildegard von Bingen beschrieb die Wirkung
Vor allem in der Klostermedizin spielte die Pflanze eine wichtige Rolle. Walahfrid Strabo, Abt des Klosters auf der Insel Reichenau im Bodensee, schrieb über ihn, und später widmete ihm die berühmte Hildegard von Bingen ein sehr umfangreiches Kapitel, in dem sie die vielfältigen Wirkungen beschrieb: Sie setzte den Echten Salbei gegen Mundgeruch, Appetitlosigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen sowie Blutungen ein.
Gegen Entzündungen, Keime und Krämpfe
Die Pflanze wirkt keimtötend, entzündungshemmend, krampflösend und schweißhemmend, als Tee beugt er Infektionen vor, außerdem ist er ideal zum Gurgeln, um Entzündungen im Mund zu behandeln. Studien zeigen, dass Salbei gegen Hitzewallungen während der Menopause hilft. Und Salbei kann noch mehr: Es gibt Hinweise, dass das ätherische Öl und die Gerbstoffe sogar SARS-CoV-2-Viren hemmen können. Aber Vorsicht: Das reine ätherische Öl enthält Campher und Thujon und hat eine toxische Wirkung – innerlich sollte es deshalb nicht angewendet werden.
Die Pflanze liebt es sonnig
Vermutlich wurde früher nicht nur der Echte, sondern auch der wilde Wiesensalbei verwendet. Der ist in Mitteleuropa ziemlich verbreitet und sorgt im Frühsommer sogar auf Verkehrsinseln für Farbtupfer. Der Echte Salbei wiederum hat Wildvorkommen in Norditalien. Hierzulande wächst der Lippenblütler als kultivierte Form in vielen Gärten.
Ideal ist ein sonniger Standort, die Pflanze mag kalkhaltige Böden. Die Pflanze wird bis zu 50 Zentimeter hoch. Ihre Blüten, die weiß, rosa oder blauviolett sind, erscheinen zwischen Mai und Juli. Die Blätter sind spitzzulaufend-oval mit rauer Oberfläche. Wenn man an ihnen reibt, verbreiten sie ihren aromatisch-würzigen Duft.
Blätter ernten
Zwischen Mai und September können die jungen Blätter und die Triebspitzen geerntet werden. Sie können sie frisch verwenden, aber auch trocknen. Einfrieren kann man sie allerdings nicht.
Wenn Sie die Triebe dann im Herbst bis zur Hälfte kürzen und mit Blättern und Reisig gegen Frost schützen, übersteht der Echte Salbei den Winter ohne Probleme. Im Frühjahr schneiden Sie die Triebe noch einmal so zurück, dass noch 15 Zentimeter übrigbleiben.
Echter Salbei als Küchenzutat
In der Küche ist der Echte Salbei eine leckere Zutat für Pasta-Saucen, auch zu Fisch und Fleisch passt er gut. Probieren Sie doch mal Salbeibutter als Beilage für Pasta! Dafür brauchen Sie zwölf große Salbeiblätter, 100 Gramm Butter und 20 Gramm fein geriebenen Pecorino. Zerlassen Sie die Butter in einer Pfanne und geben die kleingeschnittenen Salbeiblätter dazu. Die Nudeln geben Sie in Salzwasser und garen sie eine bis zwei Minuten. Dann gießen Sie sie in ein Sieb (250 Milliliter Nudelwasser auffangen). Geben Sie das Wasser und die Nudeln in die Pfanne mit der Salbeibutter und kochen sie bei sanfter Hitze sämig ein. Auf vorgewärmte Teller geben, mit Pecorino bestreuen und sofort servieren. Guten Appetit!
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