Sie sind weiß, rosa oder rot, einige gefüllt, andere mit auffällig gelben Staubblättern. Eines aber haben alle Kamelien gemeinsam: Sie sind wunderschön. Im Ostasienhaus des Botanischen Gartens Berlin hat ihre Blütezeit begonnen – Grund genug, sie sich mal genauer anzusehen.
Berühmteste Kamelie: der Teestrauch
Der Strauch ist in Deutschland nicht heimisch, ursprünglich kommt er aus Ostasien, wo es 80 Arten gibt. Der berühmteste heißt Camellia sinensis, und wer jetzt meint, dass er diese Pflanze nicht kennt, der könnte sich irren: Sie heißt nämlich auch Teestrauch – aus den Knospen, Blüten, Blättern und Stängeln wird echter Tee hergestellt. Dem sieht man natürlich nicht mehr an, wie die Pflanze mal ausgesehen hat: ein ungefähr drei Meter hoher Strauch mit weißen Blüten und länglichen Blättern. Der Teestrauch war denn auch der Grund, warum es heute in Mitteleuropa Kamelien gibt. Händler brachten 1739 die ersten Pflanzen nach England und etwa 30 Jahre später kamen sie nach Deutschland. Es dauerte nicht lange, bis Tee ein wichtiges Handelsgut wurde.
Die Blütezeit der Kamelie beginnt
Ihren Namen verdankt die Kamelie dem Naturforscher Karl von Linné, der sie nach dem Apotheker Georg Joseph Kamel benannte. Was man im Botanischen Garten Berlin auch sehen kann, sind Camellia japonica und Camellia cuspidata – die beiden fangen gerade an zu blühen. Eine weitere Art (Camellia saluensis) blüht erst im September. Einige der Sträucher sind etwa 80 Jahre alt! Es ist ein Erlebnis, durch das Gewächshaus mit seinen unzähligen unterschiedlichen Kamelien-Blüten zu wandern. Einige duften sehr zart, andere sehen einfach nur schön aus. Und wer sich beim Besuch in die Kamelie verlieben sollte: Man bekommt die Pflanze im Gartencenter. Frost mag sie nicht, sie muss also den Winter irgendwo im Haus verbringen. Aber ab Mai kann man sie auf den Balkon oder in den Garten stellen, an einen Ort, wo sie ein bisschen Schatten hat.
Übrigens: Im Februar kann man den Besuch bei den Kamelien mit der Palmensinfonie verbinden!
Botanischer Garten Berlin, Eingänge Königin-Luise-Platz und Unter den Eichen 5-10. Im Februar geöffnet: tgl. 9-16 Uhr
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