Die Schwertlilie ist eine wirklich faszinierende Pflanzengattung. Es gibt ungefähr 200 Arten, die so unterschiedlich aussehen, dass man staunen kann. Und einige davon liefern eines der teuersten Duftöle der Welt. 2016 wurde die Gattung zur Staude des Jahres gekürt.
Schwertlilie mit wertvollem Duft
Die Sumpf-Schwertlilie war ja schon mal Thema dieses Blogs, aber die Vielfalt an Farben ist eindrucksvoll. Es gibt gelbe, schwarze und lilafarbene, weiße und mehrfarbig geäderte, kleine und große. Und es gibt einige, die so unglaublich gut duften, dass manche Menschen sehr, sehr viel Geld für das daraus gewonnene Öl ausgeben. Ein Milliliter kostet über 150 Euro!
Was das Öl so teuer macht
Der Preis ist allerdings vor allem deshalb so hoch, weil der Aufwand fürs Gewinnen des Öls sehr groß und die Ausbeute sehr gering ist. Verwendet werden die Wurzeln, und die müssen einige Jahre gelagert werden, bevor man sie weiterverarbeiten kann.
Eine Blume und die Göttin des Regenbogens
Benannt wurde die Schwertlilie (botanisch Iris) nach der Göttin des Regenbogens (was die Farbenvielfalt ja auch bestätigt). Ihre wunderschönen Blüten mit drei aufgewölbten sogenannten Domblättern und den drei Hängeblättern erinnern ein bisschen an Orchideen. Sie werden von Hummeln bestäubt.
Groß oder klein
So unterschiedlich wie Farbe und Form sind auch die Blütezeit und der Standort der Schwertlilien. Einige blühen im Mai und Juni, andere im Herbst, die meisten lieben trockene Böden, andere stehen an Teichen. Hinzu kommt, dass es neben den hochgewachsenen auch winzig kleine Schwertlilien-Arten gibt.
Ein Gewächs mit besonderen Kräften
Interessant ist, dass Schwertlilien sogar ganz besondere Kräfte haben sollen: Früher hat man sie auf die Felsen von Burgen gepflanzt, um Angreifer abzuwehren. Und weil sie nach der Götterbotin Iris benannt sind, die die Seelen Verstorbener ins Reich des ewigen Friedens überführte, sind sie noch heute im Orient Pflanzen, die auf Gräber gesetzt werden.
Gefährdet: die Sibirische Schwertlilie
So aristokratisch sie wirken – schon im Mittelalter standen Schwertlilien auch in Bauerngärten. Eine ganz besondere Art ist übrigens die hellblaue Sibirische Schwertlilie (Foto). Sie blüht im Mai und Juni und steht vor allem auf feuchten Wiesen. Weil die aber vielerorts entwässert werden, damit man sie landwirtschaftlich nutzen kann, ist die Sibirische Schwertlilie inzwischen sehr selten geworden. Vielleicht kann die Kür der gesamten Art zur Staude des Jahres 2016 ja helfen, ihren Bestand wieder zu stärken.