Immer im Frühling überkommt viele Großstädter eine unbändige Lust, im Erdreich herumzuwühlen und Blumen zu pflanzen. Da kommt der Berliner Staudenmarkt genau zur richtigen Zeit. Denn bei dem zweitägigen Termin an diesem Wochenende im Botanischen Garten Berlin bekommt man Gewächse aller Art, dazu Tipps und Anregungen für den grünen Daumen.
Frühlingsboten beim Staudenmarkt
Frühblüher von der Narzisse über den Krokus bis zur Tulpe gibt es ebenso wie Gräser, Farne und Sträucher. Und wer Zutaten für die Küche züchten möchte, bekommt auch Kräuter und Gemüsepflanzen – vieles davon in Bio-Qualität.
Jungpflanzen für den Balkon
Besonders spannend ist es, an den Ständen mit Jungpflanzen vorbeizuschlendern und zu gucken, was es so gibt. Leberblümchen und Veilchen, Orchideen, Steingartenpflanzen, die unterschiedlichsten Tomaten – kaum jemand verlässt den Markt, ohne wenigstens ein Töpfchen mit nach Hause zu nehmen. Denn einige der Anbieter bringen auch Raritäten mit, für die man sonst weit reisen müsste.
Spannendes Programm
Was den Staudenmarkt so besonders macht, ist auch das Programm drumherum. Da lädt das Projekt „Berlin summt“ zum Basteln von Samentüten und dem Bauen von Wildbienen-Nisthilfen ein, die Berliner Forsten informieren über den Berliner Wald und Flussbad Berlin zeigt,, wie Pflanzen Wasser säubern. Der Fahrradladen Mehringhof hat eine Fahrrad-Teststrecke, die BioCompany lädt zum Sinnesparcours und die Grüne Liga erklärt, wie man einen Hinterhof oder Baumscheiben begrünen kann. Es gibt Informationen über seltene Gemüsesorten und über Staudenbeete, in denen immer etwas blüht, über Fassadenbegrünung und Barfußpfade.
Kartoffelpuffer und Rosenprosecco
Dazu gibt es Backwaren vom Märkischen Landbrot, Kartoffelpuffer von der Puffermanufaktur, Saft aus Hahns mobiler Mostquetsche, Leckereien aus dem Ökodorf Brodowin, Kaffee vom Tazpressomobil und außerdem Dinkelwaffeln, Kokosreis, Rosenprosecco, Wildgerichte und Olivenöl.
Blüten in Mehrwegtüten
Infostände, ein Staudenquiz und Aktionen für Kinder und Erwachsene runden das Marktprogramm ab. Übrigens: Wer Pflanzen kaufen möchte, sollte unbedingt daran denken, ausreichend Tüten mitzubringen. Denn Einwegtüten sind ab sofort kostenpflichtig, was zum Motto „Blüten in Mehrwegtüten“ ganz wunderbar passt. Und auch im Sinne der Besucher ist – die weltweiten Umweltbelastungen durch Plastikmüll sind schließlich bekannt. Und noch immer werden in Berlin pro Jahr 266 Millionen Plastiktüten genutzt! Wenn es sie schon gibt, sollte man sie zumindest mehrfach benutzen.
Mehrwegtaschen für den grünen Einkauf
Übrigens: Biologisch abbaubare Einweg-Plastiktüten klingen besser, als sie sind – sie werden aufwändig aus Nutzpflanzen hergestellt und meistens weder recycelt noch kompostiert, und auch Papiertüten sind keine gute Alternative, weil sie in der Regel nur einmal benutzt werden. Besser: Mehrwegtaschen aus recyceltem Kunststoff, in denen auch feuchte und relativ große Pflanzen problemlos nach Hause getragen werden können. Info zu Plastiktüten: www.kommtnichtindietuete.de.
Pflanzentaxis und ein Spaziergang zur Blütenpracht
Wer richtig viele Pflanzen kauft, der kann ein Pflanzentaxi nutzen, das die Ausbeute kostenlos zu den Ausgängen bringt. Dort nämlich gibt es Pflanzenparkplätze, an denen man die Einkäufe aufbewahren kann.
Schönes Wetter ist natürlich schon bestellt, denn wenn man in den Botanischen Garten kommt, sollte man die Zeit nutzen, auch noch ein bisschen durch die Anlagen zu schlendern und die vielen Blüten zu bewundern, die gerade zu sehen sind
Staudenmarkt – Infos
- Termin: 1./2. April 2017, jeweils 9 bis 18 Uhr
- Ort: Botanischer Garten Berlin, Eingänge Königin-Luise-Straße 6-8, 14195 Berlin (Busse X83 und 101, Haltestelle Königin-Luise-Platz), und Unter den Eichen 5, 12203 Berlin (Bus M48 und S1 bis Station Botanischer Gartens
- Eintritt: 6, erm. 3 Euro
- Infos: www.berliner-staudenmarkt.de