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Totengräber: Leichenbestatter der Natur

Der Totengräber trägt seinen Namen wirklich vollkommen zu Recht. Der Käfer ist nämlich der Leichenbestatter der Natur. Wobei „der“ Käfer nicht ganz stimmt, denn es gibt insgesamt ungefähr 70 Arten dieser Gattung. Einer, den ich vor einiger Zeit auf der Pfaueninsel gesehen habe, ist der Schwarze Totengräber, es gibt aber zum Beispiel auch noch den Schwarzhörnigen (Foto) und den Gemeinen Totengräber.

Totengräber: Aas als Eiablage-Platz

Die Insektenart, die zur Familie der Aaskäfer gehört, hat eine überaus wichtige Aufgabe in der Natur. Sie lebt nämlich von verendeten kleinen Tieren. Das Aas dient dem Käfer als Platz für die Eiablage und als Nahrungsquelle für die Larven.

„Tanz“ für die Weibchen

Angelockt werden die Totengräber vom Aasgeruch, und sobald der erste Käfer den Kadaver entdeckt hat, beginnt er zu „sterzeln“ – er streckt den Hinterleib nach oben und macht windende Bewegungen, die ein bisschen an einen Tanz erinnern. Dadurch setzt er Duftstoffe frei, mit denen er Weibchen anlockt. Allerdings tauchen oft auch Männchen auf und es kommt zu Kämpfen.

Das Weibchen füttert den Nachwuchs

Auch wenn es makaber klingt: Der Kadaver ist auch der Ort der Paarung, und anschließend beginnt das Weibchen, das Aas mit speziellen Grabbewegungen im Erdreich zu vergraben und es dabei zu einer Art Kugel zu formen. Außerdem fügt sie Verdauungssaft dazu. In diese Kugel bohrt sie dann einen Gang und legt die Eier ab. Der Nachwuchs schlüpft nach etwa fünf Tagen und beginnt, sich in die Kugel hineinzufressen. Anfangs wird er auch noch regelmäßig von der Mutter gefüttert.

Unterschiedliche Arten

Der Schwarze Totengräber (Nicrophorus humator) wird ungefähr 1,8 bis 2,5 Zentimeter lang. Der Großteil seines Körpers ist schwarz, nur an der Spitze der Fühler ist er orange. Etwas bekannter ist der Gemeine oder Schwarzhörnige Totengräber (Nicrophorus vespilloides), der auf der Flügeldecke eine auffällige orange-schwarze Zeichnung hat.

Totengräber sind wehrhaft

Wer einem Totengräber-Käfer begegnet, stellt fest, dass das Tier einen unangenehmen Geruch verströmt, den man schon aus einiger Entfernung bemerkt. Allzu nahe sollte man ihm aber auch aus einem anderen Grund nicht kommen: Wenn er sich bedroht fühlt, richtet der Totengräber sein Hinterteil auf und sondert eine sehr übel nach Ammoniak riechende Substanz ab. Eine sehr überzeugende Abwehr…

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