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Der Wasserläufer: Schlittschuhläufer auf dem Teich

Es gibt Lebewesen, die im wahrsten Sinn des Wortes über Wasser gehen können. Der Wasserläufer trägt diese Fähigkeit sogar im Namen. Das nur einen bis zwei Zentimeter lange Tier scheint auf der Wasseroberfläche förmlich Schlittschuh zu laufen. Sehen kann man es auch in der Berliner Natur.

Der Wasserläufer nutzt die Oberflächenspannung

Auf dem Foto kann man gut sehen, dass die Beine des zu den Wanzen gehörenden Wasserläufers kleine Dellen in die Wasseroberfläche drücken – die Beine liegen auf dem Wasser auf, ohne es zu durchstoßen. Der Abstand der Beine ist so groß, dass das Gewicht des Tieres optimal verteilt wird. Der Wasserläufer nutzt die Oberflächenspannung des Wassers, um sich fortzubewegen, ohne unterzugehen.

Flink auf den Beinen

Sein Trick: Auf seiner Unterseite trägt er einen dichten Pelz aus wasserabstoßenden Haaren. Das bedeutet, dass sein Körper (abgesehen von den Beinen) das Wasser gar nicht berührt. Und so flitzt er auf der Oberfläche ruhiger Gewässer herum – er schafft ein ordentliches Tempo. Trotzdem gelingt es ihm, mit seinen scharfen Komplexaugen nach Beute Ausschau zu halten.

Trickreicher Räuber

Der Wasserläufer mag zwar harmlos aussehen, aber er ist ein Räuber, der ins Wasser gefallene Insekten jagt. Auch dabei arbeitet er mit Tricks: Die zappelnden Bewegungen der Insekten versetzen das Wasser in Schwingungen. Die Beine des Wasserläufers nehmen diese Schwingungen auf und leiten ihn direkt zu seiner Beute. Die ergreift er dann mit den Vorderbeinen und saugt sie aus. Allerdings fängt er nicht nur lebende, sondern frisst auch tote Insekten.

Vorliebe für ruhige Gewässer

Wasserläufer leben in Teichen, Tümpeln und sogar Pfützen, und weil sie fliegen können, bleibt ein neues Gewässer nicht lange unbewohnt. Zwei Generationen des Insekts gibt es pro Jahr – gerade ist die zweite unterwegs. Sie wird sich irgendwann unter Steinen oder Laub verkriechen und den Winter abwarten. Im Frühjahr beginnt die Paarung (auf dem Wasser – sogar im Doppel sinken die Tiere nicht), und danach legen die Weibchen die Eier dicht unter der Wasseroberfläche ab.

Wasserläufer hassen Wind

Eines übrigens mögen Wasserläufer überhaupt nicht: unruhiges Wasser. Sobald es regnet oder stürmt, ziehen sich die Tiere ans Ufer zurück. Sicher ist sicher….

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