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Unscheinbare Schönheit: das Gewöhnliche Greiskraut

November und Dezember sind ja nicht gerade für ihren Reichtum an blühenden Blumen bekannt. Umso schöner finde ich es, verspätete Blüten zu entdecken. Das Gewöhnliche Greiskraut auf dem Foto gehört zu den wenigen Arten, die tatsächlich auch im Winter noch blühen können. Und es  ist gar nicht so selten.

Greiskraut wird leicht für Unkraut gehalten

Vielen Menschen fällt beim Anblick der zwischen zehn und 30 Zentimeter hohen Pflanze spontan der Begriff „Unkraut“ ein, was vermutlich daran liegt, dass das Gewöhnliche Greiskraut auf Brachen, Feldern und in verwilderten Gärten wächst – dort, wo der Boden nicht zu trocken ist. Große Ansprüche hat die Pflanze, die auch als Gemeines Kreuzkraut bekannt ist, nicht, aber sie liebt stickstoffreiche Böden.

Für die Verbreitung sorgt der Wind

Die Blätter des Greiskrauts haben ein bisschen Ähnlichkeit mit denen der Distel – lang und mit gezackten Rändern. Die Pflanze trägt unauffällige und ziemlich kleine gelbe Körbchenblüten, die von Bienen und Schwebfliegen bestäubt werden, im Winter ist auch Selbstbestäubung möglich. Nach der Blüte bilden sich die Früchte, die an weißen Schirmchen hängen  (ähnlich wie beim Löwenzahn). Denn für die Verbreitung der Samen ist der Wind zuständig. Die Natur hat das so eingerichtet, dass das Gewicht der Samen die Schirme aufrecht fliegen lässt – so können sie ziemlich weit weggeweht werden.

Warum Weidetiere kein Greiskraut fressen

Schon in alten Zeiten wurde das Gewöhnliche Greiskraut, das seinen Namen vermutlich dem weißen „Haarkranz“ verdankt, den die Flugschirmchen bilden,  als Heilmittel gegen Entzündungen und Wunden genutzt. Heute wird es nicht mehr eingesetzt, denn es enthält neben Schleim- und Gerbstoffen das Alkaloid Senecionin, das die Leber schädigen kann. Weidetiere machen um das Gewöhnliche Greiskraut deshalb einen weiten Bogen.

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