„Vorsicht, ungenießbar“, signalisiert der Ameisen-Sackkäfer seinen Feinden auf sehr subtile Weise: durch seinen knallig orangeroten Panzer mit großen schwarzen Punkten, der offenbar sehr überzeugend wirkt. Aber das ist nicht das einzige Besondere an diesem Käfer…
Der Ameisen-Sackkäfer und der Ameisenhaufen
Das ungefähr einen Zentimeter lange Insekt, das es auch in der Natur in Berlin gibt, trägt seinen Namen aus gutem Grund. Er hat nämlich eine enge Verbindung zu Ameisennestern, und auch der Rest lässt sich erklären. Die Ameisenhaufen braucht das Käfer-Weibchen, um nach der Paarung ihre Eier abzulegen. Es geht dabei ziemlich raffiniert vor und platziert die Eier, die es mit einer Hülle aus Kottröpfchen und Erde umgibt und in eine Art Mini-Kiefernzapfen verwandelt, strategisch günstig in die Nähe des Ameisenhaufens. Die Ameisen tragen die getarnten Eier dann als Baustoff in ihre Nester.
Ein Kotsack als Schutz gegen die unfreiwilligen Gastgeber
Wenn die Larven schlüpfen, suchen sie im Ameisennest nach Ameiseneiern und -larven, gesammelten Insekten und Abfällen. Weil die Ameisen Eindringlinge sofort töten würden, schützen sich die Larven durch eine Hülle aus ihren eigenen Ausscheidungen (Kotsack). Sie verpuppen sich sogar noch im Ameisenhaufen (sicherheitshalber aber in der Nähe des Nestausgangs) und verlassen ihn erst, wenn sich der fertige Käfer entwickelt hat.
Der Ameisen-Sackkäfer liebt sonnige Wiesen
Sehen kann man den gedrungenen Käfer mit seiner knalligen Warnfarbe („Mimikry“) vor allem dort, wo es sonnig ist – zum Beispiel an Waldrändern, auf trockenen Wiesen oder in Parks. Der Ameisen-Sackkäfer ernährt sich von Weißdorn-, Eschen- und Weidenblättern. Unterwegs ist er zwischen Mai und August.
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