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Mal raus Wildes Berlin

Der Bergmolch ist der Lurch des Jahres 2019

Der Bergmolch ist eine der schönsten heimischen Amphibien. Ein Tier, das zur Paarungszeit einen rotem Bauch, blauen Rücken und schwarz-weiß gepunktete Flanken trägt. Ein so buntes Tier hätte ich nicht in der Natur in Berlin oder Brandenburg vermutet, eher in den Tropen. Jetzt wurde es zum Lurch des Jahres 2019 gekürt.

Der Bergmolch in Deutschland

Der nur etwa sieben bis zwölf Zentimeter lange Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) gehört in Deutschland zu den noch einigermaßen häufigen Amphibienarten. Er liebt waldreiche Mittelgebirge, kommt aber auch mit flachen und alpinen Landschaften gut zurecht. Auch beim Wasser ist er anspruchslos – er nutzt Kleinstgewässer wie mit Wasser gefüllte Fahrspuren ebenso wie Tümpel oder Teiche, um sich fortzupflanzen. 

Deutschlands Amphibien sind gefährdet

Mit der Wahl zum Lurch des Jahres will die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e.V.) auf den Rückgang der Amphibien aufmerksam machen – wo Kleingewässer zugeschüttet, Dünger und Umweltgifte eingebracht werden, verschwinden die Tiere, deren Wanderungen durch das dichte Straßennetz in Deutschland ohnehin schon lebensgefährlich sind.

Bergmolchweg in Brandenburg

In Brandenburg gehört der Bergmolch zu den seltenen Arten. Aber man kann ihn sehen – zum Beispiel im Naturpark Hoher Fläming. Hier ist er so berühmt, dass sogar ein Wanderweg nach ihm benannt ist. Er verbindet die Orte Raben und Rädigke und verläuft durchs Planetal, ein wunderschönes Naturschutzgebiet, das Wohnraum so seltener Tiere wie dem Eisvogel und der Wasseramsel ist.

Wasser und Wald

Dieses Gebiet ist ein Rückzugsort für den Molch, der auf Wasser und Wald angewiesen ist und tagsüber schattige Verstecke bevorzugt. Wenn der Frühling beginnt, sucht der Molch sofort nach Wasser. Dabei reicht ihm manchmal sogar eine Pfütze auf einem Waldweg.

Eindrucksvolles Paarungsspiel

Wenn sich ein Bergmolch-Männchen und ein Weibchen begegnen, dann beginnt das Männchen ein Paarungsspiel, das zwar lautlos, aber ähnlich spektakulär ist wie das des Eichhörnchens. Das Bergmolchmännchen führt seinen bunt gefärbten Körper vor und bewegt den Ruderschwanz wie ein Pendel hin- und her. Damit wedelt er dem Weibchen Sexualduftstoffe zu.

Das Bergmolch-Weibchen legt 300 Eier

Hat sein Werben Erfolg, dann legt das Weibchen wenig später ungefähr 300 Eier, die es an Pflanzen oder Blätter im Wasser klebt. Es dauert mehrere Monate, bis aus den Larven die nächste Generation Bergmolche geworden ist.

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