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„Berlin tüt was“ – Aktion gegen die Plastiktüten-Flut

In Kalifornien wurden gerade Plastiktüten verboten. Ab 2015 dürfen sie  in Lebensmittelgeschäften und ab 2016 in Gemischtwarenläden nicht mehr ausgegeben werden. Auch in der EU wird über ein Verbot nachgedacht. Und Berlin setzt ein Signal: mit der originellen Aktion „Berlin tüt was“ am 20. September (Infos am Ende dieses Textes).

90 Prozent der Plastiktüten landen gleich wieder im Müll

„Berlin tüt was“ wurde von der Stiftung Naturschutz initiiert. Es geht darum, die Plastiktüten-Flut einzudämmen – mit einer Plastiktüten-Menschenkette. Doch vorab ein paar Zahlen: Ich habe gelesen, dass jeder Mensch in der EU pro Jahr 500 Plastiktüten verbraucht (inklusive der dünnen Tüten für Obst und Gemüse) und oft nur einmal genutzt. Weltweit sind es pro Jahr eine Billion Stück! 90 Prozent davon landen schnell im Müll (einige davon immerhin in der gelben Tonne).  Und dann muss man bedenken, dass die Plastiktüten bis zu 500 Jahre brauchen, um vollständig zu zerfallen! In der Natur gefährdet Plastikmüll Tiere, die ihn mit der Nahrung aufnehmen und daran ersticken. Sogar als Nistmaterial wird er schon verwendet und kann auch dort  Schaden anrichten.

Riesige Plastikmüllhalden im Meer

Besonders schlimm ist es, wenn Plastikmüll im Meer landet. Zwischen Kalifornien und Hawaii gibt es auf dem Meer eine drei Millionen Tonnen schwere Plastikmüllhalde, die ungefähr so groß ist wie Mitteleuropa – eine tödliche Gefahr für Meerestiere.

Kaufhäuser und Einweg-Tüten

In Supermärkten werden die meist aus Polyethylen bestehenden Plastiktüten seit langer Zeit für etwa zehn Cent verkauft, aber in Kaufhäusern, Kleider- und Elektrogeschäften bekommt man seine Einkäufe meist ungefragt in eine Tüte gepackt. Insgesamt sind das in Deutschland pro Minute 10.000 Plastiktüten!

„Berlin tüt was“: Menschenkette mit Plastiktüten

Die Aktion „Berlin tüt was“ will ein Zeichen gegen die Plastiktütenflut setzen – mit einem Umweltfest am 20. September auf dem Tempelhofer Feld, samt Weltrekord, für den die Tüten tatsächlich nochmal gebraucht werden: Die Besucher sollen eine neun Kilometer lange Kette aus 30.000 Plastiktüten bilden: Das entspricht dem stündlichen Tütenverbrauch in Berlin. Pro Tag werden in der Hauptstadt 710.000 Tüten ausgegeben – würde daraus eine Kette gebildet, käme man bis an die Ostsee…

Tausche Tüten gegen Designer-Kampagnentasche

Wer mitmachen will, sucht einfach zuhause nach alten Einweg-Plastiktüten (mindestens 35 mal 40 Zentimeter groß). Wer zehn zusammenbekommt und an einer der Sammelstellen abgibt, bekommt eine Designer-Kampagnentasche. Und die Tüten werden Teil des Weltrekordversuchs. 1500 Menschen werden für die Kette benötigt, die am 20. September um 16 Uhr gebildet werden soll.

Umweltfest auf dem Tempelhofer Feld

Die Aktion ist Teil des Umweltfestes mit vielen Ständen, Musik und Mitmach-Angeboten auf dem Tempelhofer Feld.  Es läuft von 14 bis 19 Uhr (Eingang Oderstraße). Veranstaltet wird es von der Stiftung Naturschutz in Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe, der Berliner Stadtreinigung und Trenntstadt Berlin. Weitere Infos über Plastiktüten und die damit verbundenen Probleme gibt es auf der Seite www.berlintuetwas.de

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