Im Moment reden alle über Buchweizen. Aber was ist das eigentlich genau? Wer jetzt vermutet, dass es eine Neuentdeckung ist, der liegt falsch: Die Pflanze wurde schon vor beinahe 5000 Jahren angebaut. Und ist heute wieder als gesundes Lebensmittel beliebt.
Buchweizen ist kein Getreide
Biologen haben bekanntlich eine Vorliebe für das Komplizierte, und deshalb ist Buchweizen trotz des Namens kein Getreide, sondern ein Pseudogetreide. Aber das kann man eigentlich ignorieren, denn man kann Mehl daraus machen und es lässt sich auch sonst wie Getreide verarbeiten.
Frei von Gluten
Aber es hat einen Vorteil, den Menschen mit Zöliakie zu schätzen wissen: Es enthält kein Gluten (das ist ein Klebereiweiß, das zum Beispiel im Weizen steckt und das für Entzündungen der Darmschleimhaut sorgen kann). Zu den Einsatzmöglichkeiten in der Küche und Hausapotheke kommen wir später noch.
Verwandt mit Rhabarber und Ampfer
Der bekannteste Vertreter der Pflanzengattung ist der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum). Er gehört zu den Knöterichgewächsen und ist daher mit dem Schlangenknöterich, aber auch mit Ampfer und Rhabarber verwandt. Der Buchweizen wird bis zu 60 Zentimeter hoch, hat einen kaum verzweigten, oft rot verfärbten Stängel und herzförmige Blätter. Bei den Blüten muss man genau hinsehen, denn sie sind klein, weiß oder rosarot und sternförmig. Die einzelnen Blüten stehen in kleinen Dolden.
Die Früchte sehen aus wie kleine Bucheckern
Nach der Blüte, meist im Spätherbst, bilden sich die dreikantigen Nüsschen – eine dickschalige Frucht, die den Samen umhüllt. Ein bisschen Ähnlichkeit haben diese Nüsschen mit Bucheckern, sie sind allerdings sehr viel kleiner. Dieser Ähnlichkeit verdankt der Buchweizen, der übrigens ursprünglich aus Zentralasien stammt und schon im 14. Jahrhundert in Europa eingeführt wurde, seinen Namen.
Anspruchslose Pionierpflanze
Schon früh wusste man zu schätzen, dass die Pflanze sehr anspruchslos ist. Sie wächst verwildert an Weg- und Waldrändern und auf Schuttplätzen und ist eine echte Pionierpflanze. Allerdings mag sie es warm und sie hat eine Vorliebe für sandige und basenarme Böden.
Zutat für Brei und Grütze
Früher war Buchweizen vor allem ein Arme-Leute-Essen – man machte Brei daraus. Zum Brotbacken eignet er sich nicht wirklich gut, weil ihm Gluten fehlt. Heute bekommt man ihn hauptsächlich in Bioläden – als Grütze oder Mehl. Von der grauen Farbe sollte man sich nicht abhalten lassen, denn sein Geschmack ist sehr angenehm – kräftig und nussig.
Wertvolle Heilpflanze
Und nicht nur das: Im Buchweizen steckt auch echte Heilkraft. Er enthält Stärke, Eiweiß, Eisen, Zink, Selen, Polyphenole und noch einiges mehr. Eingesetzt wird er zum Beispiel gegen Venenschwäche, hohen Blutdruck, Entzündungen, zur Stärkung und als Schlafmittel.
Kraut und Samen werden verwendet
Verwendet werden das Kraut (als Tee) und natürlich die Samen. Wer die in ungeschälter Form zu sich nimmt, sollte aber beachten, dass das darin enthaltene Fagopyrin die Haut sonnenempfindlich macht.
Buchweizen im Garten
Man kann Buchweizen sehr gut im Garten anbauen. Einfach ab Ende April an einem sonnigen Standort aussäen und vor zu großer Trockenheit schützen. Frost allerdings verträgt die Pflanze nicht. Aber man kann eine Handvoll Samen aufheben und im nächsten Jahr eine neue Generation heranziehen.