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Begegnung mit dem Dachs

Der Dachs ist eines der ulkigsten Tiere, die es in Mitteleuropa gibt. Ein Geschöpf mit schwarz-weiß gestreiftem Kopf und einem stämmigen, silbergrauen Körper. Es kann fast 90 Zentimeter lang werden und bringt stolze 15 Kilogramm auf die Waage. Begegnen wird man ihm aber nur selten, denn der Dachs ist hauptsächlich in der Nacht unterwegs.

Der Dachs lebt unter der Erde

In der Stadt sind die Chancen, ihn zu sehen, auch sonst gering, denn der Dachs hat es nicht so mit Menschen. Außerdem hält sich das Tier, das zur Familie der Marder gehört (und im Märchen den Namen Grimbart trägt), am liebsten unter der Erde auf. Und er ist äußerst wählerisch, wenn es um seine Wohnung geht.

Eine Höhle in bis zu fünf Metern Tiefe

Der Dachs liebt Laub- und Mischwälder, aber auch Feldfluren mit Hecken und sogar Parks lehnt er nicht ab. Vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen: Zu harte Böden mag er nicht, zu weiche auch nicht – denn der Dachs baut sich seine Höhle selbst. Mit seinen langen Krallen an den Vorderpfoten wühlt er sich bis zu fünf Meter in die Tiefe und baut dort einen Wohnkessel mit mehreren Zugängen. Er polstert ihn mit Moos und Laub aus, baut ihn immer weiter aus und gibt ihn irgendwann an die nächsten Generationen weiter.

Der Dachs und der Fuchs

Dass oft auch Füchse solche Kessel entdecken und dort einziehen, ist eine andere Geschichte, die für den Dachs in den 1970er Jahren schlimme Konsequenzen hatte. In der Zeit grassierte nämlich die Tollwut und um die zu bekämpfen, wurde in viele Fuchsbauten Giftgas eingeleitet. In der Folge starben neben unzähligen Füchsen auch Dachse. Inzwischen haben sich die Bestände glücklicherweise wieder erholt.

Der Dachs-Nachwuchs verlässt den Bau im Sommer

Die Höhlen dienen dem Dachs in kälteren Gebieten auch als Schlafplatz für die Winterruhe, in weniger kalten ist er auch im Winter unterwegs. Im März kommt der Dachs-Nachwuchs auf die Welt, der die ersten vier Monate im Bau verbringt, bis er sich in die Sommersonne traut. Dann lernt er, sich selbst um sein Futter zu kümmern. Der Dachs ernährt sich von Käfern, Regenwürmern, Wühlmäusen oder Vogeleiern, aber auch von Früchten, Beeren und Wurzeln.

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Eine Antwort auf „Begegnung mit dem Dachs“

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