Die Pflanze auf dem Foto gehört zu den ganz, ganz seltenen Schönheiten in Brandenburg. Es ist das Rote Waldvögelein – eine der auffälligsten heimischen Orchideen. Wenn man sich die einzelne Blüte ansieht, dann ahnt man, woher das Rote Waldvögelein seinen Namen hat – ihre Form erinnert wirklich ein bisschen an einen Vogel.
Das Rote Waldvögelein und seine wunderschöne Blüte
Die Blüte gehört mit zu den schönsten, die ich kenne: Sie ist rosarot, mit weit geöffneten Kronblättern und einer langen Lippe, die eine perfekte „Landebahn“ für bestäubende Insekten, besonders Bienen, ist. Blütezeit des Roten Waldvögeleins ist zwischen Mai und Juli.
Die Orchidee liebt lichte Wälder
Die Orchidee wird ungefähr kniehoch, ihre Blätter sind oval. Dass sie so selten ist (sie steht in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und war auch deshalb Orchidee des Jahres 2000), liegt an den hohen Ansprüchen, die sie an ihren Lebensraum stellt: Sie braucht kalkhaltige, nährstoffreiche Böden und bevorzugt lichte und trockene Laubwälder, vor allem Buchen- und Eichenwälder, und deren Ränder. Damit es sich verbreiten kann, braucht das Rote Waldvögelein außerdem einen Wurzelpilz („Mykorrhiza“). In Bundesländern wie Thüringen findet die Orchidee diese Bedingungen an vielen Orten – dort kann man sie wesentlich häufiger sehen. An der Blütenfarbe kann man übrigens erkennen, wie kalkreich der Boden ist, in dem die Pflanze steht: Je mehr Kalk es gibt, desto intensiver leuchtet die Blüte.
Das Rote Waldvögelein steht unter strengem Schutz
Wie die meisten Orchideen ist das streng geschützte Rote Waldvögelein, dessen Standorte in Brandenburg aus gutem Grund geheimgehalten werden, eine Wärme- und Sonnenanbeterin. Zu dicht wachsende Bäume lassen diese seltene Schönheit ebenso verschwinden wie Wälder, die in Monokulturen verwandelt werden.
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