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Der Buntspecht – fleißiger Zimmermann im Wald

Man sieht ihn nur selten – aber wenn man im Wald unterwegs ist, kann man den Buntspecht hören: Ein kräftiges Klopfen irgendwo hoch oben in einem Baum. Wer den Kopf reckt, braucht eine Weile, um den fleißigen Handwerker zu sehen. Oder eher seine Bewegungen. Grund genug, sich mal mit dem Vogel zu beschäftigen.

Der Buntspecht trägt Schwarz-Weiß-Rot

Der Buntspecht, der bei der Stunde der Gartenvögel 2014  ist ungefähr so groß wie eine Amsel und trägt seinen Namen wirklich zu Recht. Sein Bauch ist weiß und rot, die Rückseite und die Flügelaußenseiten schwarz und weiß. Die Innenseiten sind rot, und Rot trägt der Vogel auch auf seinem sonst schwarz-weißen Kopf. Seine Füße sind so geformt, dass der Vogel wunderbar mit ihnen klettern kann. Der Schwanz dient als eine Art Stützbein.

Perfekt an die Arbeit mit hartem Holz angepasst

Dass er sich bei der Arbeit am harten Holz nicht verletzt, verdankt der Buntspecht seinem speziell geformten Schnabel, der dicken Knochenhülle um das Gehirn und einer Art Gelenk zwischen dem Kopf und der Schnabelbasis, die die Erschütterungen abfängt.

So kann er mit seinem Schnabel tiefe Wohnhöhlen in alte Bäume meißeln, die nicht nur ihm, sondern später auch anderen Vogelarten und Tieren wie dem Eichhörnchen, der Waldmaus und den unterschiedlichen Fledermaus-Arten für die Brut dient. Denn der Buntspecht ist anspruchsvoll, was seine Wohnung anbelangt. Wenn sie ihm nicht gut genug erscheint, baut er einfach eine andere. Und schafft so Wohnraum für viele Lebewesen im gesunden Wald, in dem es ausreichend alte Bäume mit faulendem Holz gibt.

Holzspäne als Kinderbett

Innen ist die Specht-Wohnung eher schlicht gehalten. Gepolstert wird sie nicht – der Buntspecht lässt einfach ein paar der weichen Holzspäne auf dem Boden liegen. Dem Nachwuchs, der mit geschlossenen Augen und Ohren und ohne eine einzige Feder am Körper zur Welt kommt, scheint das nichts auszumachen. Als Heizung dienen die Geschwister, ums Essen kümmern sich die Eltern. Hauptnahrungsquelle des Spechts sind Insekten und Larven. Im Winter ernährt er sich von Samen und Beeren.

Der Buntspecht: Wann man ihn trommeln hört

Wenn man Buntspechte hört, sind sie natürlich nicht immer mit Wohnungsbau beschäftigt. Ein Klopfen hier und da kann bedeuten, dass sie einer Käferlarve nachspüren oder nach süßen Baumsäften suchen.  Und wenn man sie trommeln hört, hat das nichts damit zu tun, dass sie Insekten erschrecken und so leichter fangen wollen. Die Geräusche sind dazu da, sich mit Artgenossen zu verständigen. Männchen trommeln ebenso wie Weibchen.

Lebensraum des Buntspechts sind naturnahe Laub- und Nadelwälder mit vielen Baumarten aller Altersstufen, man kann ihn aber auch in Parks sehen. Wichtig ist ein hoher Anteil an Alt- Totholz. Damit ist der Buntspecht ein höchst lebendiger Mahner gegen aufgeräumte Wälder. Und wurde auch deshalb 1997 zum Vogel des Jahres erklärt.

 

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