Auf den ersten Blick ist die Schwanenblume eine der etwas weniger auffälligen Wasserpflanzen. Aber nur auf den allerersten Blick. Denn die hochstehende Dolde mit ihren rosaweißen Blüten ist schon ein ziemlich spektakuläres Gewächs. Kein Wunder, dass man die Schwanenblume nicht nur in der Natur (zum Beispiel im Nationalpark Unteres Odertal in Brandenburg, wo das Foto entstanden ist) sehen kann, sondern auch an Gartenteichen. Jetzt wird ihr mehr Aufmerksamkeit zuteil: Das seltene Gewächs wurde von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Blume des Jahres 2014 gekürt. Sie ist damit die Nachfolgerin des Leberblümchens.
Rosaweiße Blütendolden
Wenn sie nicht blüht, könnte man die bis zu 1,50 Meter hohe Schwanenblume mit ihren langen, schmalen Blättern auch für Schilf halten – immerhin stehen beide Pflanzen am flachen Rand von Teichen oder sehr langsam fließenden Flüssen. Aber zwischen Juni und August verraten die Blütendolden, was hier tatsächlich wächst. Es ist nicht ganz einfach, die Schwanenblume richtig aus der Nähe zu bewundern, denn sie liebt schlammigen Untergrund und steht nicht immer direkt am Ufer. Aber manchmal hat man ja Glück: Die Pflanze auf dem Foto stand direkt neben einem Bootssteg. Nahe genug, um mal die Nase in die Blüte zu stecken – sie duftet intensiv nach Honig. Der Duft lockt Bienen, Schwebfliegen und Hummeln an, die reichlich Nektar finden und die Blüten ganz nebenbei bestäuben.
Der Wind verbreitet die Samen der Schwanenblume
Wenig später entstehen die Früchte, und wenn sie reif sind, kommt der Pflanze ihre Größe und Form entgegen: Der Wind biegt die Dolden und bewegt damit auch die Früchte, die irgendwann aufplatzen und ihre Samen verteilen – auch dabei hilft der Wind. Einige Samen landen auf dem Wasser und lassen sich zu neuen Standorten treiben.
Pionier auf schlammigem Boden
Finden kann man die Schwanenblume an flachen Tümpeln und an Stellen, wo Gewässer dabei sind, zu verlanden. Die Pflanze ist ein Pionier auf schlammigem Untergrund und verträgt auch wechselnde Wasserstände. Ihren Namen verdankt sie der Form ihrer Fruchtknoten, die an Schwanenhälse erinnern. Naja, dafür braucht es schon ein bisschen Phantasie…
Ähnliche Geschichte: