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Die Drachenwurz im Moor

Die Drachenwurz hat viele Namen. Sumpfcalla wird die spektakuläre Pflanze auch genannt, Schlangenkraut oder Schweinsohr. Kein Wunder – ihre Form regt wirklich die Phantasie an. Leider sind die Chancen, das Gewächs zu sehen, nicht sehr groß, denn in Mitteleuropa ist es selten geworden.

Die Drachenwurz gehört zu den Aronstabgewächsen

Einige der Namen der Pflanze können für Verwirrung sorgen. Denn die Drachenwurz (Calla palustris) ist nicht mit der Gemeinen Drachenwurz (Dranuculus vulgaris) zu verwechseln, und wer die Calla als Zimmerpflanze kennt, der besitzt vermutlich eine Zantedeschie, die auch als Zimmercalla bekannt ist. Allesamt gehören allerdings zur Familie der Aronstabgewächse, und damit ist die Drachenwurz auch mit dem Aronstab verwandt, der kürzlich Thema dieses Blogs war.

Eine Pflanze, die feuchte Untergründe liebt

Die Drachenwurz gehört zu den Sumpfpflanzen. Sie wächst am Rand von Hochmooren, in Erlenbruchwäldern und oft auch am Rand von stillen Gewässern. In Brandenburg kann man sie zum Beispiel im Grumsin und im Schlaubetal sehen. Wo sie wächst, ist sie mit ihren großen herzförmigen Laubblättern und den auffälligen weißen Hochblättern (Spatha genannt), die den kolbenförmigen Blütenstand umhüllen, ein echter Blickfang. Die Blüten, die zwischen Mai und Juli erscheinen, sind gelbgrün und nur etwa zweieinhalb Millimeter groß, bestäubt werden sie von Käfern und Aasfliegen.

Die Beeren können schwimmen

Nach der Blütezeit reifen die Samen heran – Beeren, die sich im August und September langsam rot färben. Wenn ihre Zeit gekommen ist, verlängert sich der Fruchtstand so weit, dass er zum Erdboden hinwächst. Die Beeren fallen ab, und weil sie Luft enthalten, schwimmen sie auf der Wasseroberfläche. Wenn sie aufplatzen, setzen sie die Samen frei, die nicht nur schwimmen können, sondern auch so geformt sind, dass sie an Wassertieren hängen bleiben und so verbreitet werden.

Alle Pflanzenteile sind giftig

Anfassen sollte man die Drachenwurz lieber nicht, denn sämtliche Pflanzenteile sind giftig. Wer eine kultivierte Form des Gewächses am Rand seines Gartenteichs stehen hat, der sollte darauf achten, dass Kinder nicht die roten Beeren verschlucken, denn größere Mengen können eine Lähmung des zentralen Nervensystems verursachen.

Die Drachenwurz ist streng geschützt

Wo die Pflanze wild vorkommt, steht sie unter strengem Schutz. Denn sie ist in den meisten Teilen Deutschlands so selten geworden, dass sie schon auf einigen Roten Listen steht. Grund ist das Verschwinden der Moore und Feuchtgebiete. Oft müssen sie weichen, damit die Flächen landwirtschaftlich genutzt werden können. Und so verschwindet nicht nur die Drachenwurzt, sondern noch viele weitere Pflanzen- und Tierarten.

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