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Dreizähniges Knabenkraut ist die Orchidee des Jahres 2019

Das Dreizähnige Knabenkraut ist eine der Orchideen, die man auch in Brandenburg sehen kann. Mit sehr viel Glück. Gerade wurde es von den Arbeitskreisen Heimischer Orchideen (AHO) zur Orchidee des Jahres 2019 gekürt.

Wo das Dreizähnige Knabenkraut wächst

Dass sie selten ist, liegt vor allem daran, dass sie auf mageren Halbtrockenrasen wächst, also dort, wo es extensive Landwirtschaft gibt. Und solche Biotope werden immer weiter zurückgedrängt. Die Wahl des Dreizähnigen Knabenkrauts (Orchis bzw. Neotinea tridentata) zur Orchidee des Jahres soll denn auch mit darauf aufmerksam machen, wie wichtig und wie gefährdet dieser Lebensraum ist.

Drei Zähne an den Blüten

Dreizähniges Knabenkraut
Dreizähniges Knabenkraut Foto: Eberhard Müller

Bis zu 45 Zentimeter hoch wird die Pflanze, die auch an ihren langen, ovalen Blättern gut zu erkennen ist (auf dem Foto links kann man das sehen). Aber ihre Blüten, die im April und Mai erscheinen, sind spektakulär.

Der Blütenstand ist kugelförmig, und wenn man genau hinguckt, kann man die drei Zähnchen am oberen Ende der einzelnen Blüten sehen – sie haben der Orchidee den Namen gegeben.

Die Blüten sind weiß, teilweise leicht rosafarben, und sie tragen dunkelrosafarbene Punkte.

Sonnenanbeterin mit Wurzelpilz

Wie die meisten Orchideen ist auch das Dreizähnige Knabenkraut ein Sonnen- und Wärmeanbeter. Es braucht kalkreiche, humushaltige und trockene Böden und lebt in Symbiose mit einem Wurzelpilz (Mykorrhiza). Er liefert der Pflanze Nährsalze und Wasser, und sie revanchiert sich u.a. mit Enzymen, die die Orchidee durch die Photosynthese herstellt.

Orchideenwiesen in Deutschland

Wo das Dreizähnige Knabenkraut wächst, findet man es oft in sehr großer Zahl. Und manchmal in Gesellschaft mit anderen Orchideen, etwa dem Purpur- und dem Helmknabenkraut. In Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Beispiel gibt es Hänge, die im Frühling ein wahres Orchideenblütenmeer werden – ein traumhafter Anblick.

Strenger Naturschutz

Dass es beim Gucken (und Fotografieren) bleibt, ist Ehrensache: Sämtliche einheimischen Orchideen stehen unter strengem Naturschutz und wer sie ausgräbt, muss zu Recht mit empfindlichen Strafen rechnen.

Dreizähniges Knabenkraut braucht behutsame Pflege

Wichtig für den Erhalt der Orchideen ist die behutsame Pflege der Biotope. Die Flächen müssen (außerhalb der Blütezeit) regelmäßig gemäht oder von Schafen beweidet werden, damit der Bewuchs nicht zu hoch wird. Dann stehen die Chancen gut, dass seltene Pflanzen wie das Dreizähnige Knabenkraut auch im nächsten Jahr wieder auf der Wiese zu sehen sind.

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